1. "Das Leben in Schaumburg ist noch sicherer geworden"

    Kriminalstatistik: Rückgang der Fallzahlen / Höhere Aufklärungsquote / Anstieg der Rohheitsdelikte im Trend

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    LANDKREIS (bb). Während der Vorstellung der Kriminalstatistik für das Jahr 2008 haben der Leiter der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg Frank Kreykenbohm und der Präsident der Polizeidirektion Göttingen Hans Wargel hervorgehoben, dass sich die Anzahl der Straftaten im vergangenen Jahr leicht verringert habe, während die Beamten die Aufklärungsquote auf ein Zehnjahreshoch hieven konnten. "Das Leben im Landkreis Schaumburg ist noch ein Stück sicherer geworden", so Kreykenbohm.

    Ganz anders sehe das für die Täter aus. Ihr Risiko einer Straftat überführt zu werden, sei gestiegen. Insgesamt wurden im Jahr 2008 in Schaumburg 9500 Taten bekannt. Das sind 79 weniger als in 2007, ein Rückgang von einem knappen Prozent. Somit halte sich das Sicherheitsniveau im Vergleich zu Niedersachsen und auch zu anderen Landkreisen in der Polizeidirektion Göttingen auf einem hohen Niveau.

    Hinzu komme, dass die Schaumburger Polizisten die Aufklärungsquote gegenüber dem Vorjahr um rund 2,5 Prozentpunkte auf 57,8 Prozent steigerten. Diese Quote sei die höchste im Landkreis seit 1993. Polizeipräsident Hans Wargel hatte zuvor auf eine ähnliche Entwicklung in der gesamten Polizeidirektion Göttingen mit den Polizeiinspektionen Göttingen, Hameln-Pyrmont/Holzminden, Hildesheim, Nienburg/Schaumburg und Northeim/Osterode verwiesen. Wie in ganz Niedersachsen sei es in der Direktion gelungen, die Aufklärungsquote deutlich zu steigern. Der geringe Anstieg der Fallzahlen auf dieser Ebene sei vor allem auf eine Zunahme bei Rauschgiftdelikten, Betrug und Körperverletzungen zurückzuführen. Insgesamt zeige die Statistik "außerordentlich erfreuliche Zahlen". Wargel bedankte sich für die "hervorragenden Leistungen und das außergewöhnliche Engagement" der Polizeibeamten gerade auch in der Inspektion Nienburg/Schaumburg. Sorge bereite ihm der seit rund zehn Jahren zu beobachtende Anstieg im Bereich der "Rohheitsdelikte", vor allem Köperverletzungen. Auch zeichne sich ein Trend ab, dass die Polizisten bei ihren Einsätzen öfter und intensiveren gewalttätigen Angriffen ausgesetzt seien. Dies soll jetzt mit einer wissenschaftlichen Studie näher untersucht werden.

    Thorsten Walter, zuständig für den Kriminalpolizeiliche Abteilung in der Inspektion Nienburg/Schaumburg ging näher auf die einzelnen Delikte ein. Die Straftaten gegen das Leben seien um drei auf sieben Fälle zurückgegangen, zu vollendeten Morden sei es nicht gekommen. Ebenso sei die Zahl der Sexualdelikte leicht gesunken, beide Deliktgruppen würden um ein langjähriges Mittel schwanken, die Entwicklung sei in diesem Bereich keinesfalls besorgniserregend.

    Der Trend zum Anstieg der Rohheitsdelikte sei seit langer Zeit auch in Schaumburg festzustellen. Inwieweit diese Entwicklung tatsächlich auf einen Anstieg der Gewaltbereitschaft oder auf ein geändertes Anzeigeverhalten zurückzuführen sei, lasse sich bisher kaum einschätzen. Der Anstieg falle in den letzten Jahren etwas geringer aus, so dass sich die Zahlen möglicherweise jetzt auf einem "allerdings vergleichsweise hohen Niveau" stabilisieren.

    Ebenso setze sich ein seit langem zu beobachtender Trend fort. Die Zahl der Diebstähle sei weiterhin rückläufig, insbesondere die PKW-Aufbrüche. Dagegen würden die Betrugs- und Fälschungsdelikte insbesondere im Zusammenhang mit dem Internet deutlich zunehmen.

    Erfreulich sei der anhaltende Rückgang der Wohnungseinbrüche. Sehr zu empfehlen seien die Sicherungsmaßnahmen rund um die eigenen vier Wände. Immerhin ein Drittel alle Einbruchsversuche werde abgebrochen, zumeist weil der Täter nicht rasch in die Wohnung hineinkommt.

    Frank Kreykenbohm erklärte, dass die Beamten der Polizeiinspektion auch im folgenden Jahr ihre Anstrengungen zur Prävention bei Rohheitsdelikten fortsetzen würden, etwa durch entsprechende Vorkehrungen Großveranstaltungen. Weitere Schwerpunkte sollen bei der Bekämpfung der Drogenkriminalität, der Internetkriminalität und der Jugendkriminalität gelegt werden.

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