STADTHAGEN (ih). Eine große Kiste voll mit Flyern hat Dagmar Behrens bei der Polizei Stadthagen abgegeben. Die Diplom-Pädagogin kam im Auftrag der Opferhilfe Niedersachsen.
Immer wieder etwas Neues: Dagmar Behrens bringt die neuen Flyer der Opferhilfe persönlich zur Polizei nach Stadthagen. Frank Kreykenbohm, Axel Bergmann und Matthias Schröder stecken ihre Nase in die Informationen, um sie an entsprechender Stelle weitergeben zu können.
Die Polizei sei ein wichtiger Partner in der Arbeit der Opferhilde, denn die Beamten können Vermittler sein. Die Opferhilfe habe eine "Komm-Struktur". Das heißt, die Klienten nehmen von sich aus Kontakt auf. Viele seien aber in einer Extremsituation, in der zuviel auf einmal geschehe, so Behrens. Da sei es gut, wenn die Polizisten von der Einrichtung wüssten und diese Information weitergeben würden.
Mit dem neuen Flyer der Opferhilfe haben sie Beamten in Stadthagen und Umgebung die aktuellen Informationen rund um die Opferhilfe zur Hand. Die hauptamtlichen Mitarbeiter stehen den Klienten beratend und begleitend zur Seite. Die Opferhilfe ist eine Art Clearing-Stelle für die Betroffenen. Ob beim Umgang mit Behörden oder Gerichten, mit finanziellen Soforthilfen oder sozialen Komponenten, die Möglichkeiten der Opferhilfe sind vielfältig. In der Prozessbegleitung schauen sich die Opfer gemeinsam mit der Dagmar Behrens den Gerichtssaal an. Behrens informiert über die Möglichkeiten der Nebenklagevertretung und vieles mehr. Kleinigkeiten, die dem Opfer aber eines geben: Sicherheit.
Dagmar Behrens pflegt in Schaumburg ein dichtes Netz zu Institutionen, Behörden, Anwälten oder Psychologen. Dadurch kann sie schneller als eine Privatperson helfen. Zudem bewahrt sie die notwendige Distanz, die es ihr ermöglicht zu sehen, in welchen Bereichen Hilfe oder Unterstützung gebraucht werden.
Die Opferhilfe sei eine wichtige Einrichtung, sagte Frank Kreykenbohm, Leiter der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg. Sie unterstütze die Polizei da, wo die Beamten an ihre Grenzen kommen. In der Arbeit der Polizei habe bisher der Täter im Mittelpunkt gestanden, so Kreykenbohm. Seit einiger Zeit rücke das Opfer mehr in die Aufmerksamkeit der Beamten. Zum einen sei die Polizei verstärkt im Vorsorge und Prävention bemüht, damit Menschen nicht mehr zu Opfern werden. Auch in der Nachsorge kümmerten sich die Beamten stärker um die Geschädigten.
Mit der Opferhilfe habe die Polizei eine Adresse in der Hand, an die sie die Menschen verweisen können. Matthias Schröder, Leiter Polizeikommissariat Stadthagen, sieht in dem engen Kontakt der Opferhilfe zu den Beamten eine Stärke auch intern. Denn im Hause gebe es eine natürliche Personalfluktuation, sodass die Kollegen selbst immer wieder auf diese Möglichkeit der Hilfe aufmerksam gemacht werden müssen. Die Flyer aus der großen Kiste von Dagmar Behrens werden nun verteilt, an die Beamten, in die Autos und zudem in den Wartebereichen bei der Polizei ausgelegt. Foto: ih