1. SPD erörtert Neubau-Konzept für das Kreiskrankenhaus

    Andreas Günther zu Gast / Genossen ziehen positive Bilanz ihrer Arbeit

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    HEUERSSEN. Breiten Raum nahm der geplante Neubau des Kreiskrankenhauses in der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Heuerßen im Dorfgemeinschaftshaus ein. Der Ortsvereinsvorsitzende Frank Stahlhut hatte für eine ausführliche Darstellung des Vorhabens den Kreistagsabgeordneten Andreas Günther (SPD) als Referenten eingeladen. Der Kreistag hat sich mit klarer Mehrheit am 16. Dezember 2008 für den Neubau des Kreiskrankenhauses entschieden. In dem Beschluss heißt es, dass der Landkreis Schaumburg, das Krankenhaus Bethel in Bückeburg und die Organisation ProDiako, ein gemeinnütziger Anbieter von Gesundheits- und Pflegedienstleistungen, die Realisierung eines Gesamtklinikums Schaumburger Land anstreben. Bis 2013 soll das Vorhaben umgesetzt werden. Über den vermutlichen Standort im Raum Obernkirchen ist das letzte Wort nach Aussage des Kreistagsmitglieds noch nicht gesprochen.

    Eingehend informierte Andreas Günther die sechs erschienen SPD-Mitglieder des Ortsvereins, der insgesamt 21 Mitglieder zählt, über die Hintergründe des angestrebten Projekts. Der Kreistagsabgeordnete beleuchtete dabei die angespannte finanzielle Situation des Landkreises ebenso wie die defizitäre Entwicklung in den beiden Krankenhäusern in Rinteln und Stadthagen. Günther erklärte das Prinzip der Grund- und Regelversorgung für die vorhandenen Häuser und machte klar, dass mit dem Neubau eine deutliche Verbesserung der finanziellen Situation sowie der medizinischen Versorgung angestrebt werde.

    Das neue Haus erreiche den Status eines Schwerpunktkrankenhauses. Eine Abgabe der vorhandenen Häuser in Rinteln und Stadthagen an private Betreiber sei nicht in Frage gekommen. Auf Nachfrage erklärte Günther, er habe solch einer Abgabe nicht zustimmen können, da die Übernahme der beiden Krankenhäuser unter anderem vermutlich mit dem Abbau von Arbeitsplätzen verknüpft gewesen wäre. Auch das Neubau - Konzept bereite ihm Sorgen, so der Abgeordnete, aber er habe schließlich mit Bauchschmerzen zugestimmt, denn "eine andere Chance hatten wir nicht."

    In der sich anschließenden Aussprache äußerte Frank Stahlhut die Vermutung, auch in dem Konzept eines Gesamtklinikums Schaumburger Land würden Arbeitsplätze verloren gehen. Dieser Verlust könne aber vermutlich sozialverträglicher gestaltet werden, als wenn ein privater Betreiber das Sagen hätte. Allerdings werde auch von einem Haustarif gemunkelt, der für das Personal des Gesamtklinikums gelten solle. Noch unklar sei, so Günther, was nach dem Umzug mit den beiden Häusern in Rinteln und Stadthagen geschehen solle.

    Neben dem Bericht des Kreistagsmitglieds vernahmen die anwesenden Mitglieder des Ortsvereins auch den Rechenschaftsbericht ihres Vorsitzenden. Hierin erwähnte Stahlhut die geselligen Aktivitäten im Ortsverein, ging aber auch auf die politische Arbeit in der Gemeinde und der Samtgemeinde ein. In der Gemeinde sei erstmals seit Langem wieder ein ausgeglichener Haushalt verabschiedet worden. Die Resonanz in der Bevölkerung auf das Abschalten der Straßenbeleuchtung in den Nachtstunden sei fast durchweg positiv, so der Vorsitzende. Leider seien Überlegungen zur Einrichtung eines Dorfladens in Heuerßen mit Geldern aus dem Leader - Projekt vorläufig eingestellt worden, da nach der Vermietung der vorgesehenen Örtlichkeit kein Raum mehr zur Verfügung stünde.

    In den Mittelpunkt seiner Ausführungen zur Arbeit in der Samtgemeinde stellte Stahlhut die deutliche Warnung vor dem Zusammenlegen von Verwaltungseinheiten, worüber gegenwärtig im Rat der Samtgemeinde nachgedacht werde. Das Thema "Verkauf der Abwasseranlage" komme schon bald auf die Tagesordnung, da der Wasserverband mittlerweile ein Angebot abgegeben habe, der Inhalt der Öffentlichkeit aber noch nicht bekannt sei.

    Foto: privat

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