1. Saisonbeginn am "Feggendorfer Stolln"

    Förderverein hofft auf EU-Mittel für den Bau eines Zechenhauses / 67 Meter Stollenstrecke hergerichtet

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    FEGGENDORF (al). Vom kommenden Sonntag, 5. April, an wollen die Mitglieder der Arbeitsgruppe Bergbau im Lauenauer Heimat- und Museumsverein wieder ihre Arbeit unterbrechen, wenn Besucher sich für das Innenleben des Deisters interessieren. Sonntags um 11 und um 14 Uhr beginnen öffentliche Führungen. Darüber hinaus aber können sich interessierte Gruppen jederzeit anmelden. Die Helfer berichten gern über die lokale Industriegeschichte und über ihre Arbeit: Seit sechs Jahren sanieren sie den 1952 aufgegebenen Betrieb.

    Auch den ganzen Winter über haben sie gearbeitet. Jetzt zog der Arbeitsgruppen-Leiter und Vorsitzende des Fördervereins der Einrichtung, Florian Garbe, Bilanz. Im abgelaufenen Jahr haben die Helfer "215 Schichten gefahren" und dabei 67 Meter Stollenstrecken hergerichtet. 15 Meter wurden neu angelegt; weitere 52 Meter in der durch den Höhenzug führenden sogenannten Grundstrecke sowie in der Wetterrösche Jägerweg wieder zugänglich gemacht. Im Kreuzungsbereich der Stollenzuwegung zur Grundstrecke konnte ein Schienenkreuz für die Loren samt Weiche angelegt werden.

    Garbe berichtete, dass die neu begonnene Abbaustrecke, die durch ein Kohleflöz führt, in absehbarer Zeit einen Rundweg erlauben soll. Da dieser nur in gebückter Haltung und mit entsprechender Ausrüstung zu begehen sein wird, hält er den Neubau eines Zechenhauses für immer dringlicher. Hier besteht begründete Hoffnung auf einen Zuschuss aus EU.

    Bereits in 2008 konnten öffentliche Gelder der Europäischen Gemeinschaft und der Samtgemeinde Rodenberg verwendet werden, um den Weg vom Waldrand zum Stollen zu sanieren. Die Gräben wurden hergestellt; der Oberbau erneuert. Auch der Stollenvorplatz sowie der Zwechenplatz am "Neuen Stollen" haben einen festen Untergrund erhalten.

    Die Ausrüstung der Stollenmannschaft wurde ebenfalls weiter vervollkommnet. Nachdem sie einen Kompressor erhalten hatten, installierten sie für 4000 Euro aus Mitteln des Fördervereins eine Druckluftanlage. "Seither ist ein effektiveres Arbeiten möglich", freute sich Garbe über den Fortschritt.

    Auch vom Kleinenbremer Bergwerk Wohlverwahrt kam eine wichtige Ergänzung der Ausstattung. Nun steht eine komplette Lampenstubenausrüstung mit 80 historisch wertvollen Kopflampen und einer ganzen Autoladung mit Ersatzteilen zur Verfügung. Das Unternehmen stiftete ferner Pressluftbohrer, Abbauhämmer und drei Förderwagen. Ein Hamelner Unternehmen konnte fünf Drehscheiben für den Lagerplatz abgeben. Der Förderverein griff ein weiteres Mal in seine Kasse, um drei Transportloren zu kaufen.

    Garbe berichtete, dass im vergangenen Jahr rund 3500 Besucher registriert werden konnten. In der Sommersaison wurden an jedem Sonntag drei bis vier Gruppen geführt. Weitere 120 Gruppen kamen zu gesondert vereinbarten Terminen.

    Trotzdem haben sich die Helfer Zeit genommen, für die eigene Weiterbildung zu sorgen: Sie besuchten unter anderem das Lehrbergwerk in St. Andreasberg, das Gruben- und Feldbahnmuseum in Witten und die Grube Wohlverwahrt in Kleinenbremen. Enge Kontakte bestehen zum Klosterstollen in Barsinghausen. Foto: al

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