BAD NENNDORF (Ka) Der Lack ist noch lange nicht ab, denn hinter den alten Staatsbad-Moorwannen lag vor dem legendären Rennen eine technische wie auch optische Generalüberholung. Stunden nach dem mobilen Spaß-Gebrauch dürfen die beiden Suber einer erneuten Rundum-Schönheitskur entgegenblicken.
Die jährliche Zweckentfremdung der Moorwannen im Rahmen der Ausstellung "Gartenträume" unterlag diesmal dem härtesten Rennen um den großen Preis von Bad Nenndorf. Neue und altbewährte Teams starteten hochmotiviert und von Ehrgeiz getrieben durch.
16 Paarungen schenkten sich keinen Millimeter und schoben die Wannen mehr oder minder geschickt durch den Parcours. Unter der Überschrift: "Wir haben doch keine Zeit!", wollten die Absolventen die verlorenen Stunden des Vortags aufarbeiten. Auf Grund des schlechten Wetters fielen die Einzelrennen am Samstag aus und so konzentrierte sich das Kurz-Training nebst Finale auf den Sonntag. Bürgermeister Gudrun Olk griff beherzt zur Pistole, um den Startschuss zu erteilen. Die sperrigen Mobile auf drei Rollen taten selten was die Fahrer wollten und wählten oft eigensinnige Wege. Die kurzen aber heftigen Reisen unterlagen unliebsamen Pausen, die den Strohabsperrungen galten oder plumpsten elegant in die Seitenlage. Selbst das Ineinanderverhaken der Moorwannen fand eine Premiere. Das Erreichen der ersten Station war schon mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Während die Wannenschieber ihre Wanneninsassen zu den Herausforderung manövrierten, feuerten die Zuschauer und Fangruppen ihre Favoriten lautstark an. Das amüsierte Publikum, darunter die Theaterformationen "The Batz aus Algesdorf und die Waltringhäuser Theaterkiste" wie auch die VfL-Schwimmer mit Bannern, Werbeschildern und Plakaten, war außer Rand und Band, als die Akteure an den Haltepunkten ihre Schützen banden, in und aus den Wannen hüpften, ihre Kopfbedeckungen anlegten und bunte Blumen am Rank-Spalier befestigten. Der Zeitdruck war enorm und so blieb auch das Equipment nicht verschont. Im Finale sicherten sich die Bruchpiloten vom E-Center mit Ronny Nichelmann und Marc Neugebauer Platz I. Sie traten gegen die Kugelblitze in Besetzung ihrer E-Center-Kollegen Andre Kiehne und Patrick Bahlmann an. Auf Platz III wurden die ehemaligen Moorwannenrennen-Sieger und Vizeerprobten Stefano und Ricardo Passarotto von den Newcomern verwiesen.
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