ROLFSHAGEN (tt). Der Förderverein "Rolfshagen aktiv" wagt sich an ein Projekt, das an die Grenzen des Machbaren geht. Der 2. Vorsitzende Siegbert Held stellte in der Jahreshauptversammlung des Vereins einen Plan vor, der allerdings noch bis zur endgültigen Entscheidung diskutiert werden muss. "Es geht um das denkmalgeschützte Haus in der Kirchstraße 2", so Held, der in dem baufälligen Gebäude von 1830 die Chance sieht, ein einmaliges Kulturerbe zu erhalten.
Nach ersten Gesprächen mit dem Besitzer, wäre dieser bereit das Haus zu veräußern. Auch das Amt für Denkmalpflege hat nach einer Besichtigung seine Bereitschaft erklärt finanzielle Mittel bereitzustellen. Der Förderverein "Rolfshagen aktiv" sieht die einmalige Chance im Herzen des Ortes ein Baudenkmal zu erhalten, das nach einem entsprechenden Nutzungskonzept ein touristischer Anziehungspunkt werden könnte.
Die Gemeinde Auetal hat signalisiert, das baufällige Gebäude aufzukaufen an den Förderverein zu übertragen. Erste Hochrechnungen haben ergeben, dass für die Sanierung 120.000 Euro durchaus realistisch sind. 60 Prozent davon könnten über Zuschüsse und Fördermittel wieder hereinkommen. Rund 40.000 Euro müsste der Förderverein "Rolfshagen aktiv" selbst aufbringen oder Sponsoren finden. "Es geht allerdings nicht ohne erhebliche Eigenleistungen", so Held in der Versammlung. Das Gebäude ist über zwei Etagen 78 Quadratmeter groß. Das Dach und die Fassade müssen dringend renoviert und einige Holzbalken sind marode.
Im Inneren des leerstehenden Hauses lagert zurzeit Gerümpel, ansonsten ist es noch sehr ursprünglich. Die Wände sind nicht verkleidet, die elektrischen Leitungen liegen offen und sind zugänglich. "Nach unseren Vorstellungen müssten die relativ kleinen Räume so verändert werden, dass ein Veranstaltungsraum entsteht", so Held weiter. Eine Heizung ist ebenfalls nicht geplant, lediglich den Bau eines Kachelofens könnte man in Erwägung ziehen. Ohne konkrete Beschlüsse zu schließen, begannen die Mitglieder eine lebhafte Diskussion um die Nutzung des Hauses. "Wir denken an eine Kulturscheune, in der Ausstellungen, Lesungen oder auch kleinere Feste veranstaltet werden könnten", so der Vorsitzende des Fördervereins, Hans-Peter Solasse. Jens Möller, neuer Vorstandsbeisitzer, kann sich gut vorstellen, dass Brautleute sich in dem historischen Ambiente das Ja-Wort geben wollen. Einig war man sich, kein Vereinsheim bauen zu wollen, die Dorfgemeinschaft soll das Haus mit Leben füllen. Obwohl es keine Fördermittel aus dem Topf für "Dorferneuerungen" gibt, waren sich alle einig, dennoch das Konzept weiter zu vertiefen, weil das renovierte Haus die geplante Dorferneuerung Rolfshagens zusätzlich aufwerten würde. Foto: tt