OBERNWÖHREN/STADTHAGEN (bb). Während eines Informationsabends hat Bürgermeister Bernd Hellmann rund 100 Eltern über die Planungen zur Zukunft der Grundschule an der Bergkette informiert. Hellmann erklärte beim dem Treffen in der Schule in Obernwöhren, dass aus Sicht der Verwaltung der Rückgang der Schülerzahlen für eine Schließung des Standortes Wendthagen spreche.
Bürgermeister Bernd Hellmann erläutert vor rund 100 Eltern und Interessierten die Perspektiven für die Entwicklung der Grundschule an der Bergkette.
Schulleiter Heinz Oltrogge erklärte: "Wenn wir insgesamt 80 bis 90 Kinder haben, dann ist es nicht sinnvoll, diese auch noch auf zwei Standorte aufzuteilen." Bürgermeister Bernd Hellmann hatte den Eltern zuvor die von der Verwaltung ermittelten Zahlen präsentiert. Für 2009 sind 21 Einschulungen in die Grundschule an der Bergkette zu erwarten, für 2010 rund 20 Erstklässler, 2011 wieder ein etwas stärkere Jahrgang und anschließend weiterhin Einschulungsjahrgänge von jeweils rund 20 ABC-Schützen. Diese Zahlen würden dazu führen, dass an der Grundschule an der Bergkette nur noch jeweils eine Klasse in diesen Jahrgängen gebildet würde, erläuterte Hellmann. Eine Zweizügigkeit sei nicht mehr nötig. Für eine Klasse benötige man jedoch nicht mehr die beiden Standorte in Obernwöhren und Wendthagen. Eine Zusammenführung am größeren und besser ausgestatteten Standort in Obernwöhren sei unter diesen Umständen sinnvoll.
So sei eine Lösung dankbar, dass ab 2009 keine erste Klasse mehr in Wendthagen eingeschult würde. Die Klassen zwei bis vier würden bis zu ihrem Wechsel an die weiterführenden Schulen dort weiter unterrichtet, so dass die Grundschule an der Bergkette schrittweise auf den Standort in Obernwöhren zusammenschmelze. Die bestehenden Klassenverbände könnten bestehen bleiben.
Schulleiter Heinz Oltrogge wandte sich an die Eltern: "Bei dieser Entwicklung müssen sie aus pädagogischer Sicht keine Angst haben." Auch das Pendeln der Kinder während der Schulzeit zwischen den beiden Standorten, wie es zur Zeit praktiziert wird, bedeute eine gewisse Belastung für Kinder und Lehrer. Die Konzentration biete eine Reihe von Vorteilen im Unterrichtsalltag. "Allerdings", räumte Oltrogge ein, "es stirbt ein Teil von Wendthagen". Mit der sinkenden Schülerzahl sei ein Betrieb von zwei Standorten jedoch nicht mehr zu rechtfertigen. "Die Zahlen geben es nicht her", erklärte Oltrogge.Trotz durchaus kritischer Nachfragen zeigte die große Mehrzahl der Eltern Verständnis für die vorgebrachten Argumente.
In der Schulausschuss-Sitzung am folgenden Tag stimmte eine Mehrheit aus CDU- und Grüne/Wir für die Empfehlung, am Standort Wendthagen im neuen Schuljahr keine 1. Klasse mehr einzuschulen. Die SPD/FDP-Gruppe votierte gegen diese Lösung. Die abschließende Entscheidung wird im Stadtrat fallen. Foto: bb