1. Break-Dance, Graffiti und politische Bildung Projekttag für Schülerinnen an der Berufsschule Stadthagen / Organisation anlässlich des internationalen Frauentages

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    STADTHAGEN (bb). Das eigene Selbstvertrauen stärken, über Jugend und Gesellschaft diskutieren und nebenbei viel Spaß haben - rund 80 Schülerinnen aus den Berufsvorbereitungsklassen der Berufsschule Stadthagen (BBS) haben in verschiedenen Workshops einen ganz besonderen Schulvormittag verbracht. Anlässlich des internationalen Frauentages hatten das Pro-Aktiv-Center der AWO und die BBS-Mädchenarbeit einen Projekt-Tag in Zusammenarbeit mit dem "Archiv für Jugendkulturen" organisiert.

    "Das ist mal etwas Neues, und es hat uns gut gefallen", erklärten die Schülerinnen Svenja Brocke, Janine Busche und Burce Kaya, die am Workshop "Break-Dance" teilgenommen hatten. Gemeinsam mit den beiden Betreuern vom "Archiv für Jugendkulturen", die im Rahmen des Projekts "Culture on the Road" an der BBS-Stadthagen Station machten, hatten sie zuerst über die Ursprünge und Hintergründe der "Break-Dance-Szene" gesprochen. Anschließend konnten die jungen Damen selbst beim Tanzen aktiv werden, wenn sie wollten. "Ganz schön anstrengend" lautete der einhellige Kommentar kurz vor Ende der Veranstaltung. Einige der Jugendlichen überlegten jedoch bereits, ob sie noch etwas länger bleiben sollten, um weiter an den Figuren und Choreographien zu feilen.

    Margot Neill, für die Mädchenarbeit an der BBS zuständig, und Eleonore Feldmann vom Pro-Aktiv-Center der AWO Stadthagen hatten den Projekttag "Starke Mädchenn Jugendkulturen" an der BBS anlässlich des internationalen Frauentages organisiert. Die Bürgerstiftung Schaumburg, die Jugendpflege und das Frauenbüro des Landkreises, sowie der Förderverein der BBS unterstützten ihn als Sponsoren. Die Mitarbeiter vom "Archiv für Jugendkulturen" aus Berlin hatten vier Workshops angeboten, neben "Break-Dance" auch "Street-Dance", "Rap" und "Graffiti". Die Schülerinnen konnten an einem dieser vier Kurse teilnehmen, die von jeweils zwei Betreuern geleitet wurden. Jeder Workshop begann mit einem Gespräch oder Rollenspiel, in dem die Jugendlichen etwas über die Ursprünge, Hintergründe und Ausdrucksformen der jeweiligen Szene erfuhren. Anschließend erfolgte eine praktische Phase, in der sich die Jugendlichen selbst beim Tanz, Rap oder mit der Spray-Dose ausprobieren konnten. Die Sozialwissenschaftlerin Gabriele Rohmann, pädagogische Leiterin von "Culture on the Road", berichtete, dass die Betreuer über das Thema Jugendkultur die Möglichkeit hätten, vielfältige politische und gesellschaftliche Probleme anzusprechen. Ohne das Beisein von Lehrern könne so in einer anderen Form als im normalen Unterricht über Rassismus, Rechtsradikalismus, Sexismus und Homophobie diskutiert werden. Viele der jungen Betreuer kommen selbst aus den jeweiligen Szenen, befinden sich dichter an der Lebenswelt der Schüler als Eltern und Lehrer und gewinnen so einen anderen Zugang zu den Jugendlichen. Auf diese Weise gelinge es, Informationen über Geschichte und Ausdrucksformen der Jugendkulturen mit politischer Bildung zu verbinden.

    Margot Neill und Eleonore Feldmann zeigten sich mit dem Verlauf des Projekttages sehr zufrieden. Die Schülerinnen hätten das Angebot ganz überwiegend positiv aufgenommen. So sei es vorstellbar, dass man Zukunft erneut das "Archiv für Jugendkulturen" für eine solche Veranstaltung engagieren würde.

    Foto: bb

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