LANDKREIS (rr). In einem offenen Brief an die Schulträger im Landkreis, fordert der Kreisbehindertenrat Schaumburg mehr Barrierefreiheit: "Viele Schulen im Landkreis Schaumburg werden von dem neuen Konjunkturpaket II profitieren. Zwar sollen die Finanzhilfen zur Verbesserung der Schulinfrastruktur insbesondere zur energetischen Sanierung verwendet werden", so Vorsitzender Manfred Pollmann.
Die Finanzhilfen könnten aber nach Auffassung des Kreisbehindertenrates Schaumburg auch dazu genutzt werden, die vielerorts dringend nötige Barrierefreiheit ein gutes Stück weiterzubringen. Bei Durchsicht der im Dezember 2008 von Deutschland ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention sei deutlich geworden, dass integrative Erziehung und Inklusion behinderter und nicht behinderter junger Menschen auch in Schaumburg eine weit größere Bedeutung haben muss als bisher.
"Oftmals scheitert ein gemeinsamer Schulbesuch von behinderten und nicht behinderten Kindern schon an den Schulen. Es fehlen Rampen für Rollstuhlfahrer, Aufzüge und behindertengerechte Toiletten." Der Kreisbehindertenrat Schaumburg appelliert deshalb an die Schulträger im Landkreis, die Konjunkturhilfen auch zu nutzen, um gezielt in Barrierefreiheit von Schulen zu investieren und Schulen vorrangig zu unterstützen, die sich für Inklu-
sion einsetzen.
"Das sind nicht nur nachhaltige Investitionen, das fördert auch Integration und gemeinsames Lernen. Nicht zuletzt ist Barrierefreiheit in den Schulen oft Voraussetzung dafür, dass auch Eltern und Lehrende mit Behinderungen am schulischen Leben teil haben und ihre Aufgaben wahrnehmen können."