OBERNKIRCHEN (nb). Die Eröffnungsbilanz für das erste Jahr in der "Doppik" steht: Liquide Mittel von 37.879 Euro gegen rund 7,7 Millionen Schulden. "Wir können ruhig in die Prüfung gehen", sagte Bürgermeister Oliver Schäfer im Rahmen der Ratssitzung. Alle Angaben des kommunalen Vermögens seien weder hoch gerechnet noch tief gestapelt, die Verwaltung sei zu einer realistischen Darstellung gelangt, Bilanzierungsspielräume habe man ausgenutzt. Demnach verfügt die Kreisstadt über Grundstücke im Wert von mehr als 3,4 Millionen Euro, Gebäude im Wert von abschreibungsfähigen 11,74 Millionen Euro und nicht abschreibbaren Bodenwerten von 1,72 Millionen Euro. Den zweit höchsten Posten stellt das Infrastrukturvermögen mit rund 8,8 Millionen Euro, das sich aus der Bewertung von Straßen, Wegen und Plätzen ergibt. 6,21 Millionen Euro entfallen davon auf den Bodenwert der Straßen, 2,68 Millionen auf den eigentlichen Restwert. Da mit Einführung des "doppischen" Systems der Haushaltsführung, vergleichbar der klassischen Buchführung in Unternehmen, auch hier ein genau vorgegebener Abschreibungszeitraum von 25 Jahren die Wertermittlung bestimmt, und somit eine Straße nach 25 Jahren als abgeschrieben gilt, konnten allein 170 Verkehrswege nur noch mit einem sogenannten Restbuchwert in Höhe von einem Euro mit einbezogen werden. Neben dem beschriebenen Sachvermögen und immateriellen Vermögen fließt auch das "Finanzvermögen" in die Vermögensfeststellung ein. Dieses umfasst unter anderen Positionen ein Sondervermögen von 1,3 Millionen Euro und Wertpapiere, die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen wie bei der Kreiswohnbau Stadthagen GmbH oder der StW Schaumburg-Lippe GmbH, in Höhe von knapp 0,6 Millionen Euro.
Die bereits angemahnten Forderungen aus Darlehen und privatrechtlichen Forderungen wie Wohnungsbaudarlehen ergeben gemeinsam einen Betrag von 2,22 Millionen Euro. Insgesamt stellt sich für die Stadt Obernkirchen ein Netto-Reinvermögen von 21,81 Millionen Euro dar, in dem Rückstellungen für Pensionen und Beihilfe, Sonderposten wie empfangene Investitionszuwendungen und Schulden bereits berücksichtigt sind. Das Gesamtpaket der Verbindlichkeiten setzt sich aus 5,57 Millionen Schulden für Investitionskredite und glatten zwei Millionen Liquiditätskrediten sowie 131.183 Euro für Lieferungen und Leistungen zusammen. "Wir haben Vieles aufgearbeitet, aber reicher geworden sind wir nicht", lautete das Fazit des stellvertretenden Bürgermeisters Wilhelm Mevert dazu. Die erstellte Eröffnungsbilanz wird zeitnah durch beauftragte Wirtschaftsprüfer oder das Rechnungsprüfungsamt erneut genau auf ihre Richtigkeit geprüft und dann gegebenenfalls bestätigt.