BECKEDORF. Ortsbrandmeister Helmut Fieseler von der Ortsfeuerwehr Beckedorf hatte vor solch einem Publikum sicherlich noch nie gesprochen. Vor ihm saßen an einem der langen Tische im Dorfgemeinschaftshaus 13 Jungen und Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren und lauschten den Worten des Brandschützers. Als Gäste hatten an den anderen Tischen die Eltern sowie Prominenz aus den Reihen der Feuerwehr Platz genommen, darunter Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote und Kreisjugendfeuerwehrwart Frank Lohmann. Sie alle waren in das Dorfgemeinschaftshaus gekommen, um die Kinderfeuerwehr der Ortswehr Beckedorf feierlich aus der Taufe zu heben.
Die "Löschbande" zeigt sich in ihrer neuen Dienstkleidung.
Den Namen der jüngsten Mitglieder der Ortsfeuerwehr verriet Fieseler den Anwesenden: "Beckedorfer Löschbande".
Die "Löschbande" ist die 34. Kinderfeuerwehr im Landkreis, aber die erste Kinderfeuerwehr in der Samtgemeinde Lindhorst. Die gelernte Erzieherin und frühere Jugendwartin der Beckedorfer Wehr, Monika Kober, kümmert sich um die Bande, die pünktlich zur Gründung mit blauen T-Shirts als Dienstkleidung ausgestattet wurde. Kristina Homeier und Katharina Völker stehen Monika Kober zur Seite. Sie begrüßte die Jungen und Mädchen mit den Worten "Ich freue mich, dass ihr alle da seid." Bereits seit September kamen die Jungen und Mädchen alle zwei Wochen zusammen. Gemeinsam wurden beispielsweise Kleidung und Ausrüstung der erwachsenen Mitglieder der Wehr unter die Lupe genommen. Die Kinder wurden über richtiges Verhalten im Brandfall informiert, aber es wurde auch zusammen gespielt und es wurden zusammen Kekse gebacken. Am 28. März werden sich die Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr anschließen, um mit ihr gemeinsam eine Umweltaktion im Dorf durchzuführen.
Nach Aussage Helmut Fieselers will die Beckedorfer Wehr mit der Gründung einer Kinderfeuerwehr bewusst in die Jugend investieren. Kindern und Jugendlichen soll in einer Zeit, in der Computer und Fernsehen der Mitgliedschaft in Vereinen den Rang abgelaufen haben, eine Perspektive geboten werden. Für Frank Lohmann ist die Gründung ein "zukunftsweisender Schritt". Er lud die Jungen und Mädchen zum 1. Kreiskinderfeuerwehrzeltlager für Mitte August nach Obernkirchen ein. Gemeindebrandmeister Manfred Kleine wies darauf hin, dass die Kinder spielerisch an die Arbeit der Wehr herangeführt und beim Mitmachen soziale Kompetenzen ausgebildet würden. Dieser Prozess erfordere einen langen Atem und Manfred Kleine appellierte an seine jungen Zuhörer, den langen Weg zu gehen. Er bat sie: "Bleibt dabei!"
Foto: privat