OBERNKIRCHEN (mk). Der Kinderspielkreis im Ev. Gemeindezentrum Rote Schule arbeitet schon seit Jahren wie ein Kindergarten – pädagogisch gesehen gab es keinen Unterschied zur Betreuung der Kinder in anderen Einrichtungen. Die Eltern der Kinder im Spielkreis wissen das zu schätzen. Von der Grundschule wird stets positiv vermerkt, dass die Schulanfänger aus dem Spielkreis gut vorbereitet für die Schule sind. Der Spielkreis war also von seinem Angebot her faktisch einem Kindergarten gleichzusetzen. Der Rechtsstatus des Kinderspielkreises hat der Arbeit allerdings etliche Grenzen gesetzt. So darf ein Spielkreis vom Gesetz her keine Kinder unter drei Jahren aufnehmen und maximal nur fünf Stunden am Tag öffnen. Mittlerweile gibt es viele berufstätige Eltern, für deren familiäre Situation das bisherige Betreuungsangebot unseres Spielkreises nicht mehr ausreicht. Deshalb hat sich die Kirchengemeinde als Trägerin des Kinderspielkreises in den letzten Monaten um seine Umwandlung in einen Kindergarten bzw. eine Kindertagesstätte bemüht. Dazu waren Verhandlungen mit der Stadt Obernkirchen, dem Kirchenkreis, der Landeskirche und dem Land nötig. Ab dem kommendem Sommer wird der Kinderspielkreis als Kindergarten arbeiten. Er besteht dann wie bisher aus einer Gruppe mit 20 Kindern, kann aber "altersübergreifend" Kinder unter drei Jahren aufnehmen. Damit die älteren Kinder weiterhin zu ihrem Recht kommen, wurde die Zahl der Plätze für die Kleineren und ihr Alter begrenzt. Im Höchstfall fünf Plätze sind für Kinder ab zwei Jahren vorgesehen. Außerdem will man die Betreuungszeit bis mindestens 13 Uhr ausdehnen, damit auch Mütter, die den ganzen Vormittag berufstätig sind, unsere Einrichtung nutzen können. Zur Absicherung des neuen Angebotes ist erstmals zwischen der Stadt Obernkirchen und der Kirchengemeinde ein Vertrag geschlossen worden, der die Höhe des städtischen Zuschuss zum Betrieb des Kindergartens einvernehmlich für die nächsten Jahre festschreibt. Zudem sitzen jetzt auch der Bürgermeister und ein Mitglied des Stadtrates mit in einem Beirat, der die Arbeit der Einrichtung begleitet. Das bewährte pädagogische Konzept und die praktische Arbeit des bisherigen Spielkreises sowie die kirchliche Prägung bleiben, werden aber ergänzt um spezielle Angebote für die Kinder zwischen zwei und drei Jahren. Einerseits sollen die Chancen genutzt werden, die im altersübergreifendem Zusammenleben, Spielen und Lernen aller Kinder liegen, andererseits ist es wichtig, allen Altersstufen gerecht zu werden. Dazu gehört auch, dass es einen zusätzlichen Ruheraum und altersgerechtes Spielzeug für die Kleineren geben wird. Außerdem wird der Sanitärraum baulich angepasst und eine Wickelkommode angeschafft. Noch sind einige Plätze für das neue Kindergartenjahr frei. Wenn Sie sich für einen Platz für Ihr Kind im zukünftigen Kindergarten interessieren, melden Sie sich bitte bei der Leiterin Ina Weimer, Montag bis Freitag vormittags erreichbar unter 05724- 397880.
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Aus Spielkreis wird Kindergarten
Stadt und Kirchengemeinde bauen das Betreuungsangebot aus
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