STADTHAGEN (bb). Die Vertreter der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg haben bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik im Landkreis Schaumburg für das Jahr 2008 erfreuliche Fakten präsentiert. Sowohl die Anzahl der Unfälle insgesamt ist gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen als auch die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten und schwerverletzten Menschen. Bei der Zahl der Unfälle mit Personenschaden wurde ein Zehnjahrestief erreicht.
Die Schaumburger Polizei verzeichnet für das Jahr 2008 einen Rückgang der Unfallzahlen gegenüber dem Jahr 2007. Besonders positiv: Weniger Menschen werden bei Verkehrsunfällen getötet oder verletzt.
Polizeiinspektionsleiter Frank Kreykenbohm erklärte im Pressegespräch im Stadthäger Polizeirevier: "Wir setzen einen positiven Trend fort." Kreykenbohm präsentierte eine ganze Reihe von sinkenden Zahlen. Als besonders erfreulich hob Kreykenbohm hervor, dass bei den Unfällen mit Personenschaden auf Schaumburgs Straßen mit 604 Fällen nicht nur ein Rückgang gegenüber dem Jahr 2007 (651 Unfälle mit Personenschaden), sondern auch ein Zehnjahrestief erreicht worden ist. Die Anzahl der Unfälle insgesamt ging ebenfalls zurück, nämlich von 3282 (2007) auf 3163 in 2008.
Mit diesem Rückgang bestätigte sich eine Einschätzung der Beamten aus dem Vorjahr. 2007 war mit 3282 eine im langjährigen Vergleich relativ hohe Gesamtzahl von Unfällen im Landkreis zu verzeichnen. Schon damals hatten die Polizisten vermutet, dass dies ein einmaliges "Ausreißerjahr" sei, das nicht etwa eine Trendumkehr mit einer langfristigen Entwicklung zu steigenden Unfallzahlen einleite. Wie erwartet sank die Anzahl der Unfälle in 2008 tatsächlich und näherte sich wieder dem langjährigen Mittelwert an. Hier setze sich also die in der vergangene Dekade beobachtete Entwicklung fort, hielt Kreykenbohm fest. Die Gesamtzahl der Unfälle pendele in Schaumburg relativ stabil um einen Mittelwert von rund 3050 Fällen, für einen Landkreis mit einer relativ hohen Verkehrsdichte wie Schaumburg sei dies kein besorgniserregender Befund.
Erfreuliche Resultate ergibt auch die Aufschlüsselung der Folgen für die Unfallbeteiligten in 2008. So ging die Anzahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Bürger zurück. 13 Menschen ließen 2008 bei Unfällen auf Schaumburger Straßen ihr Leben, in 2007 waren es 18. Ebenso ging die Anzahl der Schwerverletzten von 125 auf 118 zurück. "Das ist eine sehr positive Entwicklung", hob Kreykenbohm hervor, immerhin seien diese Unglücke für Betroffene und Angehörige mit besonders schwerem Leid verbunden. Auch die Anzahl der Leichtverletzten sank von 704 (2007) auf 652.
Die Arbeit der Unfallkommission habe im vergangenen Jahr zu einigen Erfolgen geführt. Den Planern von Verkehrsbehörden, Polizei, Verkehrswacht und Straßenbaulastträgern sei es gelungen, von 17 erkannten Unfallschwerpunkten elf durch entsprechende Maßnahmen zu entschärfen. Beim Blick auf die Unfallursachen zeigt sich, dass überhöhte Geschwindigkeit, Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss sowie Fehler gegenüber Fußgängern für einen großen Teil der Unfälle mit schweren Personenschäden verantwortlich sind. Auf diese Hauptursachen wird sich wie in 2008 auch im Jahr 2009 die Präventionsarbeit der Polizei konzentrieren. Besonders die Kontrolle auf Drogen und Alkohol wird eine wichtige Rolle spielen.
Kreykenbohm appellierte an alle Verkehrsteilnehmer, der Gurtpflicht nachzukommen. Ein kurzer Griff schaffe einen enormen Sicherheitsgewinn. Trotzdem sei die Anzahl der festgestellten Verstöße mit 2518 in 2008 hoch gewesen. Gerade Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder auch tatsächlich angeschnallt seien.
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