1. Treudoofe Verteidiger der Roten begleiten die Bayern-Stürmer nur

    1:5-Schlappe bei Bayern München / Abstiegskampf erfordert mehr Einsatzwillen / Heimsieg gegen Dortmund notwendig

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    HANNOVER (ro). Tooor! Hannover 96 führt in der Allianz-Arena. Einkaufsbummler drängeln in der hannoverschen City in die Lokalitäten mit Live-Übertragungen. Die Fans der Auswärtsschlappis wittern eine Sensation. Doch durch amateurhaftes Verhalten schlittern die 96-Profis gegen Bayern München noch in ein Debakel: 1:5! Vier Standardsituationen führen mittels Kopfbällen zu Gegentoren. Exakt für diese Situationen aus ruhenden Bällen besitzt jedes Team einen konkreten Aufgabenplan. Bei Hannover 96 pennt die gesamte Defensivabteilung. Die Feldspieler ließen 96-Keeper Rober Enkte einfach im Stich.

    "Wir haben alles angesprochen und schlafen dann”, resümiert Enke niedergeschlagen. Trainer Dieter Hecking analysierte treffend: "Ein viel zu naives Spiel von uns.” Hannover 96 mangelt es einfach an Konstanz. In fremder Umgebung fehlt die Konzentration und die richtige kämpferische Einstellung. "Man kann bei den Bayern verlieren, aber nicht so", schimpfte 96-Boss Martin Kind. Spielerisch, taktisch, läuferisch, nichts hat funktioniert." Wahrlich nichts. Das 96-Team lud die Bayern förmlich zum Toreschiessen ein. Blöde Fouls ermöglichten den Bayern Standardsituationen. Vier der fünf Treffer resultierten aus diesen vermeidbaren Vorgaben: Daniel von Buyten (20. Minute), Miroslav Klose (25.), Lukas Podolski (73.) und Martin Demichelis (89.). Zwischendurch setzte es noch eine zusätzliche "Ohrfeige" als Hamit Altintop (34. Minute) den 96-Keeper Enke tunnelte. Diese topte nach der Partie nach Bayern-Stürmer Miroslay Klose: "Ohne Hannover weh tun zu wollen, viel ist von uns nicht verlangt worden.” Dieser Hohn sollte allen Akteuren der Roten in den Ohren schrillen. Zu sichtbar waren die Mankos. In der zweiten Hälfte war keinerlei Gegenwehr mehr zu sehen. Kaum ein Spieler nahm noch Zweikämpfe an.

    Die Defensivspieler standen zwar stets in des Gegners Nähe, doch Entschlossenheit im Zweikampf sieht einfach anders aus. Auch der Abstiegskampf. Wenn neben Qualität auswärts weiterhin Einsatzwille und Charakter fehlen, dürfte schnell wieder der Fußball-Zweitligamief durch die Sportstadt Hannover wehen. Die 96-Seilschaft vermittelt indes rein äußerlich weiterhin einen geschlossen Gesamteindruck. "Wir gewinnen und wir verlieren zusammen”, beschwörte 96-Kapitän nach diesem erneuten Rückschlag den Mannschaftsgeist. Dieser geistert aber wahrlich nur noch in der AWD-Arena. Seit 22 Jahren war in der Bundesliga kein Klub auswärts so schlecht wie Hannover 96. Nun ist das 96-Heimgesicht gegen Borussia Dortmund wieder gefordert. Es folgen dann zwei Auswärtsspiele in Hoffenheim und in Bremen. Bliebe alles im Trend dürfte die Sorge um den Klassenerhalt spätestens danach die höchste Stufe der Ernsthaftigkeit erreichen.

    Foto: bb

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