1. Kernstadt und Ortsteile im Blick

    Horn und Kölling kritisieren zynischen Vergleich

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    RINTELN (ste). Die Bewohner der Ortsteile sind für den Vorsitzenden der WGS-Fraktion im Rat der Stadt Rinteln, Gerd Armin Neuhäuser, Bürger zweiter Klasse! Zu dieser Überzeugung kommen Dieter Horn, Ortsbürgermeister von Engern-Ahe-Kohlenstädt und Reinhold Kölling, Ortsbürgermeister von Möllenbeck, nach der Aussage Neuhäusers bezüglich der Diskussion um die Abschaltung der Straßenbeleuchtung in den Wohngebieten der Stadt Rinteln während der Nachtstunden von 0.30 Uhr bis 5.30 Uhr.

    Dass die Forderung Horns und Köllings auf Gleichbehandlung der Bürger in der Kernstadt und den Ortsteilen von Neuhäuser mit dem Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen gleichgesetzt wird, ist laut Horn an Zynismus nicht mehr zu überbieten. Bekanntlich wird in den Ortsteilen aus Energiespargründen schon seit Jahren die Straßenbeleuchtung in den besagten Nachtstunden abgestellt, obwohl die Zustände der Gehwege und Bürgersteige eher schlechter als in den Wohngebieten der Kernstadt sind, teilt Horn in einer Pressemeldung mit. "Dass nun aus dem Prinzip der Gleichbehandlung heraus auch in der Kernstadt das Licht ausgeknipst wird, ist nach unserer Auffassung und der Auffassung der Bürger in den Ortsteilen nur gerecht", schreibt Horn.

    Im Übrigen sei eine Zunahme der Kriminalität in den besagten Nachtstunden weder in den Ortsteilen noch in der Kernstadt zu beobachten.

    Die Raub- und Zerstörungszüge in der Kernstadt würden eher in den beleuchteten Abend- und Nachtstunden begangen, wie den Presseberichten zu entnehmen sei.

    "Wenn Gerd Armin Neuhäuser das Gegenteil behauptet, so ist das eine bewusste Irreführung der Bürger, mit dem Ziel, das subjektive Unsicherheitsgefühl noch zu verstärken", so Horn und Kölling.

    Die Kritik des Behinderten- und des Seniorenbeirats der Stadt Rinteln, sowie der Senioren-AG der SPD an der Abschaltung ist nach Meinung der beiden Ortsbürgermeister legitim: "Es sei aber auch hier die Frage erlaubt, warum erst mit der Abschaltung in der Kernstadt und nicht schon bei der Abschaltung in den Ortsteilen Protest laut wurde?"

    Horn und Kölling setzen weiterhin auf die Vernunft der Bürger und hoffen, dass der Versuch zugunsten der Umwelt und der Senkung von Energiekosten nicht abgebrochen wird. Für die Zukunft könnte ihrer Meinung nach ein Kompromiss gefunden werden, der eine minimale Beleuchtung an wenigen zentralen Punkten, wie etwa an Kreuzungen oder Straßeneinmündungen, vorsieht. "Dann aber in allen Ortsteilen", fordern Horn und Kölling. Mit Interesse warten sie jetzt auf die Reaktion der übrigen drei Mitglieder der WGS-Fraktion, die in den Dörfern Westendorf, Deckbergen und Schaumburg zuhause sind. "Interessant dürfte es sein, ob sie sich zu den Äpfeln oder Birnen zählen", so Horn. Im Übrigen empfiehlt Horn dem Kollegen Neuhäuser eine Reise durch die Ortsteile.

    "Dann müsst ihm auffallen, dass neben der Ortsbezeichnung auf den Ortseingangsschildern auch deutlich "Stadt Rinteln" zu lesen ist."

    In Engern haben Bürger aufgrund der Äußerungen von Neuhäuser spontan mit einer Unterschriftenaktion begonnen, in der gegen eine mögliche Ungleichbehandlung aufgerufen wird. "Ohne mein Zutun!", wie Horn versichert. Foto: ste

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