BAD EILSEN (hb/m). Gemäß Art. 44 b der Verfassung der evangelisch-lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe ist der Pastor Reiner Rinne mit Wirkung vom 1. Februar 2009 zum Superintendenten des Kirchenbezirkes West der evangelisch-lutherischen Landeskirche berufen worden. Rinne tritt damit die Nachfolge des in Dessau/Sachsen-Anhalt zum Kirchenpräsidenten gewählten Joachim Liebig an.
Landesbischof Jürgen Johannesdotter (l.) und Pastor Reiner Rinne beim Betreten der Christuskirche
Superintendent Reiner Rinne (l.) freut sich über das von Bernd Schönemann überreichte Geschenk der Samtgemeinde und der Mitgliedsgemeinden.
FOTO 3: "Spielertrainer" Reiner Rinne (l.) erhält von Klaus-Dieter Kiefer einen Volleyball.
FOTO 4: Der neue Superintendent nimmt auf dem Empfang im Gemeindehaus Glückwünsche und Präsente der Gäste entgegen.
Der in Ahnsen geborene Reiner Rinne war von 1978 an zehn Jahre lang Inhaber der Sülbecker Pfarrstelle II in Nienstädt. 1988 hat er die Stelle des Hauptpastors der Deutschen Evangelisch-lutherischen Gemeinde in Finnland mit Sitz in Helsinki übernommen. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland stand Rinne zwölf Jahre lang als Oberkirchenrat im Dienst der Evangelischen Kirche in Deutschland und war zuständig für die Auslandsarbeit und Tourismus-Seelsorge in Süd- und Südosteuropa sowie für den Wiederaufbau und die Förderung von evangelischen deutschsprachigen Gemeinden. Seit 2006 ist Rinne Pastor der Kirchengemeinde Bad Eilsen. "Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes", hatte sich Reiner Rinne als Bibelwort für den Gottesdienst zur Einführung in das Amt des Superintendenten am Sonntagnachmittag in der Christuskirche ausgesucht. Diese Bibelwort habe, so Landesbischof Jürgen Johannesdotter, Gültigkeit über den Tag hinaus. Die Kirche, die sich im Prozess der fortwährenden Erneuerung befindet, tue gut daran, sich immer wieder an den Anfang ihres Weges zu erinnern und auf die Grundlagen des Dienstes zu besinnen.
Nach den Worten des Landesbischofs liegt es im Wesen der Kirche, dass sie sich trotz aller institutionellen Verfestigungen "immer wieder zu neuen Aufbrüchen bewegen" lässt. "Vom Alten zum Neuen, vom Bewahren zum Bewegen", so Johannesdotter. Gott habe uns Menschen Gaben verliehen, geistliche Gaben und natürliche Begabungen. "Keiner ist leer ausgegangen, jeder ist ein Verwalter der Gaben, die ihm Gott verliehen hat", sagte Johannesdotter. "Dienen ist da sein für andere", zitierte der Landesbischof Dietrich Bonhoeffer.
"Führe uns nicht in Versuchung", werde, so Reiner Rinne, jeden Sonntag gebetet. Jeden Tag würden die Menschen wieder auf die Probe gestellt. Ohne Glauben gebe es keine Versuchung. "Der Glaube an Gott ist eine Hilfe zum Leben, Glaube bietet Orientierung", so der Pastor. Glauben sei gut für den Einzelnen und für die Gesellschaft. "Kirche als Service-Center der Spiritualität?", sprach Rinne Problembereiche wie "Geschäftemachen mit dem Glauben" an und erwähnte die in Bad Eilsen geplante Esoterik- und Wellness-Messe. Der Gottesdienst wurde mit gestaltet von der Sopranistin Anette Pflug-Herdrich, dem Gemischten Chor Eilsen unter der Leitung von Ulrike Köhler sowie dem Gospelchor Sing and Pray unter der Leitung von Ruth Freymüller. "Er denkt und handelt in größeren Zusammenhängen, war früher ständiger Gast in den Kirchen Osteuropas und ist nun im Westen angekommen", sagte auf dem anschließenden Empfang im Gemeindehaus Klaus-Dieter Kiefer von der Landessynode über den neuen Superintendenten. Er bezeichnete Rinne, der Führungs- und Leitungsaufgaben zu erfüllen habe, als "Spielertrainer".
Pastor Lutz Gräber freut sich, "dass ein wenig Glanz auch auf unsere Gemeinde fällt".
Samtgemeindebürgermeister Bernd Schönemann gratulierte im Namen der Samtgemeinde und der Mitgliedsgemeinden und überreichte eine Geldspende sowie zwei Bücher über Bad Eilsen und den Landkreis Schaumburg als Geschenk. "Sie haben nun zusätzlich nebenamtlich eine Menge zu tun, hauptamtlich bleiben Sie aber unser Pastor", so Schönemann. Foto: hb/m