1. Wir-Gefühl kann verbessert werden

    Mitgliederrückgang durch Ganztagsschule / Leistungsniveau in der Leichtathletik steigt

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    STADTHAGEN (nb). Schwarze Wettkampfkleidung oder weiterhin die Vereinsfarben? Diese Frage wird in der nahen Zukunft beantwortet. Zur Sprache gebracht wurde das zukunftsweisende Thema im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Postsportvereins durch Leichtathletik-Trainer Marco Leszczynski, der ein fehlendes "Wir-Gefühl" bei auswärtigen Wettkämpfen bemängelte.

    Die Wurzel allen Übels: Wenige Mitgleider besitzen überhaupt einen der blau-gelben Vereins-Trainingsanzüge im 80er-Chic. Insbesondere die aktiven Jugendlichen lehnten das Modell laut Leszczynski aufgrund der Farbgebung ab und wollten sich damit keinesfalls außerhalb einer Sportveranstaltung zeigen. Werbung für den Verein "bei einem Gang zum Bäcker" oder in der schulischen Sportstunde entfalle so völlig. Eine Mehrheit sprach sich bereits positiv für das vorgestellte Funktionsmodell eines bekannten Sportherstellers aus. Insgesamt kann der aktive Verein auf ein bewegtes Jahr zurückblicken. Wie viele seiner "Kollegen" hat auch der Postsportverein einen Mitgliederrückgang um fünf Prozent zu verzeichnen. In Zahlen ausgedrückt ein Verlust von 61 Mitgliedern. "Es geht uns wie vielen Vereinen, aber wir arbeiten daran", so die erste Vorsitzende Elke Schönemann, "wir müssen jetzt darauf achten, dass die Zahlen nicht weiter rückläufig sind". Austritte Jugendlicher stellten dabei den größten Anteil. Als Haupt-ursache sehen die Vereinsforderen die veränderte Schulsituation im Landkreis, da immer häufiger ein Ganztagsbetrieb die Teilnahme am Vereinssport erschwere. Trainingsstunden seien schwierig durchzuführen, wenn Kinder um 17.30 Uhr völlig erschöpft nach Hause kämen. Ein weiteres Erschwernis stellt dabei die eingeschränkte Hallennutzung dar. Zeit, nach alternativen Konzepten wie einer Kooperation mit Schulen zu suchen. Auf diese Weise sollen wieder mehr Kinder und Jugendliche für das Vereinsprogramm begeistert werden. Auf der anderen Seite stehen Mitglieder, die ihrem Verein schon seit Jahrzehnten die Treue halten.

    Für ein halbes Jahrhundert aktive Teilnahme am Vereinsleben wurden Willi Toelke, für 40 Jahre Mitgleidschaft Ursula Gneist und Gerd Krull geehrt. Über 25 Jahre können sich Maren Eßmann und Ulrike Dreyer freuen. Besonders erfolgreich war die Sparte der Leichtathletik. Leiter Klaus Leszczynski berichtete von einer deutlichen Steigerung des Anforderungsprofils für B-Trainer, was sich in einer Verschärfung der Ausbildung niederschlug. Als Grund vermutete Leszczynski die wenig beeindruckenden Erfolge der deutschen Olympia-Teilnehmer. Um nicht in den Breitensport abzurutschen sei eine Weiterbildung im Verein demnach wichtig. Eine der Athletinnen des Postsportvereins hat bereits jetzt Aussichten auf die Teilnahme am Olympiaprogramm: Die dreizehnjährige Johanna Kühn ist eine heiße Anwärterin für die Jugend-olympiade im nächsten Jahr. Auch die übrige Leistungsgruppe arbeitet erfolgreich und ist um sieben neue Mitglieder angewachsen. Die Schieß-Sparte zeigte sich in den letzten zwölf Monaten ebenfalls engagiert und konnte sich bei Wettbewerben auch auf den vorderen Plätzen behaupten. Das organisierte allgemeine Vereinsschießen wurde gut angenommen. Die Leiter der übrigen Sparten brachten ebenfalls ihre Zufriedenheit zum Ausdruck. Aus mangelndem Interesse wurde die Volleyballgruppe jedoch endgültig eingestellt. Wichtiges Thema im laufenden Jahr werden die Vorbereitungen für den 55. Geburtstag des Vereines 2010 sein.

    Für 40 Jahre Mitgliedschaft erhält Gerd Krull eine Auszeichnung.

    Rolf Gansel (v.li.), Bettina Goetz, Martina Scheibe, Dirk Dehne und Elke Schönemann bilden weiterhin das Vorstandsteam des Postsportvereins.

    Trägt der Verein künftig Schwarz statt Blau-Gelb? Die Frage nach einer neuen Ausstattung ist noch offen.

    Foto: nb

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