LAUENAU (al). Interessierte an Ballspielen in einer Mannschaft haben beim Lauenauer Sportverein Victoria bald eine weitere Alternative. Ab Anfang April nimmt eine Rollhockey-Abteilung ihr Training auf. Das wird Vorstandssprecher Peter Hantke in der Jahreshauptversammlung mitteilen, die am heutigen Sonnabend um 19.30 Uhr im Bürgerhaus beginnt. Mit der neuen Sportart sorgt Victoria für eine Überraschung. Denn die Jagd auf Rollschuhen nach einem Hartgummiball ist hier zu Lande noch eine große Seltenheit. Nur in Springe gibt es einen Rollschuhverein. Dieser will im Flecken tüchtig Schützenhilfe leisten.
Tim Kahler und Anke Freuwört (im Hintergrund) schauen zu: Nico (links) und Luis Angerstein sind in Rollhockey-Schuhen schon ganz fit.
Mit der Neugründung hat der inzwischen viertgrößte Schaumburger Sportverein binnen weniger Wochen ein zweites spezielles Angebot geschaffen. Erst wurde eine Eissportabteilung gegründet, die nach dem Saisonende in der benachbarten Halle künftig in der Victoria-Arena wohl mit Inlineskates üben wird. Nun folgt das schnelle Spiel im Rollhockey. Rund zehn Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren gehören zum Team der erste Stunde. Jens Angerstein amtiert als Abteilungsleiter.
Dessen Söhne Nico (17) und Luis (14) waren dabei treibende Kräfte. Schon im letzten Sommer rollten sie regelmäßig mit ihren Hockeyschlägern über den sonntäglich leeren Parkplatz eines Supermarkts am südlichen Ortsausgang. In den vergangenen Monaten zogen sie Schlittschuhe an und spielten Eishockey.
Beim Start in die neue Sportart waren ihnen die Springer Kameraden sehr behilflich. Dort konnten sie sich die passenden Schuhe, Schienbein-, Knie- und Ellbogenschützer leihen. "Die Ausrüstung ist schon sehr teuer", weiß Nico Angerstein. Doch aus Springe ist schon das Signal gekommen: Auch weitere Mitglieder dürfen sich im dortigen Lager bedienen. Der Grund für das Entgegenkommen: Die Sportler von der anderen Deisterseite erhoffen sich spielfähige Konkurrenz in der Nähe.
Dem Victoria-Vorstandssprecher Peter Hantke ist die jetzt 14. Abteilung nur recht. "Wenn das Interesse da ist, machen wir es", betont er, hat aber auch keine Scheu, bei sinkender Nachfrage die Sparte wieder einzustellen. Aber für ihn ist Rollhockey zunächst eine sehr sinnvolle Ergänzung: Wenn die Fußballer die Halle zugusten von Training und Spielen auf der grünen Wiese nutzen, können in der "Arena" freie Kapazitäten neu genutzt werden. Im Winter ist es dann umgekehrt: Dann wechseln die Rollhockey-Spieler nach nebenan zum Eishockey. Im Übrigen ist Hantke diese Art Schlägerspiel lieber als beispielsweise Rasenhockey: "So einen speziellen Platz könnten wir uns gar nicht leisten." Foto: al