1. Strenger Winter kostet die Stadt viel Geld

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    RINTELN (ste). Helmut Leppin vom Rintelner Tiefbauamt treiben die Schönheiten des langanhaltenden Winters die Sorgenfalten ins Gesicht: "Obwohl der Winterdienst so gut wie reibungslos verlief und neben unserem Baubetriebshof auch unsere Winterdienstler in den Ortsteilen hervorragend mitspielten, wird jetzt erst deutlich, wie groß die Schäden eigentlich sind, die die wechselnden Frost-Tau Perioden mit sich gebracht haben!" Elefantenhaut ist auf vielen Straßenbelägen zu erkennen. Durch die feinen Risse dringt Wasser und der Frost sprengt dann den Belag auf. Anderenorts sind die Löcher in den Straßen schon so groß, dass mittlere Rauhhaardackel darin Platz finden. "Die Rintelner Bürgerinnen und Bürger zeigen jedoch noch großes Verständnis dafür, dass wir bei anhaltender Feuchtigkeit und Nachtfrösten die Straßen nicht ausbessern können", so Leppin. Das geht erst wieder, wenn der Untergrund trocken und damit tragfähig ist. "Ansonsten packen wir morgens Bitumen in die Löcher und abends ist alles wieder rausgefahren!" Die Bindung von Untergrund und Belag ist nur gegeben, wenn es trocken ist.

    Und so bleibt der Stadt derzeit nur abwarten, bis die Straßen sanierungsfähig sind. Fest steht ein Termin bereits für die Bünte-Kreuzung. Dort soll ab Ende Juni eine Grundinstandsetzung erfolgen inklusive des Brückenbereichs.

    Der durch die Streudienste ausgebrachte Splitt, immerhin fast 700 Tonnen im Wert von mehr als 11.000 Euro, soll weitgehend durch Kehrmaschinen wieder aufgenommen werden. Recyclebar ist der Splitt aufgrund seiner Beschaffenheit nicht: "Das Kalkgestein aus unserer Gegend verklebt und schmiert; besser wäre das Basaltgestein geeignet!" Doch solcher Splitt ist noch teurer. Und Geld hat die Stadt im Haushalt für den Winterdienst ohnehin nicht mehr. Vom Ansatz von 60.000 Euro ist bereits alles verbraucht und sogar darüber hinaus.

    Neben Splitt wurden noch 240 Tonnen Salz aufgebracht: "Da sind wir eher zurückhaltend", sagte Leppin, obwohl Salz am Winterende einfach durch die Kanäle wieder weggespült wird und keine Folgeprobleme bei der Beseitigung aufwirft.

    Der Winterdienst richtet sich in Rinteln übrigens nach einer genau definierten Prioritätenliste. So sind als erstes die Buslinien und Haltestellen sowie Steigungsstrecken dran, danach kommen die normal erreichbaren Stadtstraßen und das Industriegebiet. Als letztes - und dann auch nur bei besonderen Umweltereignissen wie etwas Blitzeis - die Tempo 30-Zonen oder auch Wohnstraßen. Gar nicht gestreut wird in den verkehrsberuhigten Bereichen der Wohngebiete.

    Wie hoch die Kosten für die Instandsetzung der kaputtgefrorenen Straßen sein werden, steht noch in den Sternen: "Auf alle Fälle ist zu erkennen, dass wir besonders dort viele Schäden haben, wo wir in den vergangenen Jahren schon geflickt haben!" Besser wäre an einigen Stellen, so Leppin, ein neuer Überzug über die alte Teerdecke: "Doch dazu ist schlichtweg zurzeit kein Geld da!" Foto: ste

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