1. Denkmalschützer fordern öffentliche Debatte um Erhalt des alten Museums

    Nutzung und Finanzierung ungeklärt / Verwaltung soll Rechtsposition prüfen

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    RINTELN (km). Das denkmalgeschützte Alte Museum am Kirchplatz und sein Erhalt standen jetzt wieder einmal im Mittelpunkl einer Sitzung des Heimatbund-Arbeitskreises Denkmalschutz. Angesichts des unverändert Besorgnis erregenden Zustandes des einstigen Vorzeige-Gebäudes inmitten der historischen Altstadt war es dem Arbeitskreis vor allem daran gelegen, genaue Informationen über den aktuellen Stand der Dinge zu bekommen.

    Behuf selbigen Zweckes hatte der Arbeitskreis den städtischen

    Baudezernenten Reinhold Koch eingeladen, der den Mitgliedern und Gästen dann auch Rede und Antwort stand. Am Ende fanden sich die Denkmalschützer in ihrer Einschätzung bestätigt: Von "Entwarnung" könne keinesfalls die Rede sein. Im Gegenteil seien die Sorgen um den Erhalt des seit fünf Jahren ungenutzt leer stehenden Hauses jetzt eher noch angewachsen.

    Ende letzten Jahres, erinnerte Reinhold Koch, seien bei einem Ortstermin mit allen Beteiligten "die zur Sicherung des Gebäudes notwendigen Maßnahmen" festgelegt worden. Diese Maßnahmen zur Festigung der Gefache durch das Aufbringen von Bohlen seien schon seit einiger Zeit abgeschlossen. Ausdrücklich betonte der Baudezernent, die Stadt dürfe und könne gegenüber dem Eigentümer lediglich reine Sicherungsmaßnahmen zum Schutz der Bürger durchsetzten, die Verwaltung habe keine Grundlage, vom Eigentümer darüber hinaus Erhaltungsmaßnahmen zu verlangen.

    Mit dieser Rechtsposition will sich der Arbeitskreis allerdings nicht konform erklären, da die "geradezu auf eine Einladung, ja Ermutigung fürunwillige Eigentümer denkmalgeschützter Gebäude hinaus laufe, nichts zu tun". Und wie frustrierend müsse solch eine Rechtsposition für die vielen gut- und opferwilligen Denkmaleigentümer sein?

    Wofür gebe es das Denkmalschutzgesetz, fragten die Arbeitskreis-Mitglieder Reinhold Koch im Museum Eulenburg mit der Bitte um Überprüfung im Rathaus - die der Referent dann auch zusagte. Lebhaft diskutiert wurde in dem Zusammenhang auch ein anderer Aspekt: Wenn die Stadt keine Möglichkeit sehe, den unwilligen Denkmalbesitzer zwangsweise zu Erhaltungsmaßnahmen heran zu ziehen, wolle sie dann den mit der Zeit absehbaren, endgültigen Verfall des Hauses in Kauf nehmen? Und was sei der Stadt und ihren Bürgern das Gebäude wert?

    Um jene Fragen, fordern die Denkmalschützer, müsse es jetzt in einer offenen und auch öffentlichen Debatte zur Rettung des Hauses gehen. Die Runde im Museum Eulenburg war sich jedenfalls schon einmal einig: "Das Gebäude muss unbedingt erhalten bleiben." Es sei letztlich vor allem eine Frage der Nutzung und der Finanzierung. Der Arbeitskreis kann sich auch vorstellen, sich bei einer Nutzungssuche zu beteiligen. Einen Hinweis zu einer möglichen Finanzierunsquelle gab es bei der Debatte auch schon: Es wurde angeregt, das neue Bund-Länder-Förderprogramm "Städtebaulicher Denkmalschutz" anzuzapfen. Foto: km

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