1. Wer Weser hat - hat auch Humor Zum 26. Mal Rintelner Karneval / Mit ein wenig Training werden Männer zu grazilen Tanzschönheiten

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    RINTELN (ste). Zum 26. Mal hatten die Rintelner Karnevalisten zur Prunksitzung eingeladen und ließen auch diesmal wieder keinen Zweifel aufkommen, dass sich die Narretei auch in Rinteln einen festen Platz im Jahres-Terminplaner erkämpft hat und diesen auch nicht freiwillig wieder aufgibt. Der gut gefüllte Brückentorsaal sprach dabei für sich. Offenbar ist der Anreiz zum Besuch einer Prunksitzung ungebrochen und das Publikum hat jede Menge Spaß an Rintelner Lokal-Humoristen und auch den eingekauften Stimmungsmachern, die in diesem Jahr aus Bremervörde mit Karl Pape als "Bauer Piepenbrink" und aus Harsewinkel mit den "Landeiern" kamen. Der Start einer Rintelner Karnevalsveranstaltung obliegt jedoch immer noch den Lokalmatadoren, vorneweg der Elferrat, dessen Präsident Hans-Hermann Stöckl humoristische Anleihen bei Heinz Erhard nahm, der in diesen Tagen 100 Jahre alt geworden wäre.

    Traditionell haben auch die Kinder auf der Bühne das Vorrecht der frühen Stunde und so gingen die Herzen der Zuschauer auf, als die RCV-Minis, trainiert von Jessica Riemenschneider, in ihren Halloween-Kostümen die Bühne stürmten. Gesangsfreudig wie immer zeigten sich danach die "Rintelner Jungs" unter der Leitung von Prof. Hans Hübner, die neben anderen Stimmungsliedern das Rintelner Karnevals-Lied zusammen mit dem Publikum anstimmten und damit den Saal das erste Mal zum Überkochen brachten.

    Ein Grund dafür waren sicherlich auch die absolut "heißen" Verkleidungen, mit denen die Besucher in den Saal gekommen waren. So gab es Hexen und Teufel, Sträflinge und Clowns, Prinzessinnen und Cowboys. Ach ja, und dann gab es noch die täuschend echt aussehenden Doubles von Otto Deppmeyer und Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz, die sich bei Wein und Gesang offenbar köstlich amüsierten.

    Linda Preil, die nach einem Jahr Pause und Aufenthalt in Indien wieder aktiv als Tanzmariechen mittanzt, zeigte, dass sie nichts verlernt hat. Und dann war da noch Prof. Zitzerich mit Assistentin Frau Euterich, alias Paul-E. Mense und Tochter Yvonne Trgovec-Mense. Für manchen Geschmack ein wenig zu oft fasste sich Yvonne an die aufgepuschten "Doppel D‘s" und ein wenig zu vordergründig schlüpfrig waren die Dialoge der beiden für einen Teil des Publikums; andere wiederum kugelten sich vor Lachen. Karneval ist nun einmal Geschmackssache und der ist bekanntlich sehr unterschiedlich.

    Recht einheitlich war der Geschmack bei den mehr oder weniger grazilen Schönheiten der "Klosterelfen" des RCV-Männerballett. Ihre Choreografie war von Marion Steding ausgearbeitet und sie stellte sich auch der Herausforderung des Trainings mit diesen männlichen Urgesteinen. Was am Ende dabei herauskam, konnte das Publikum überzeugen und so mancher fragte sich, wie die gewichtigen Herrschaften einen solch federleichten Schritt hinbekommen. Alt-Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Hoppe mit seiner Bütt als "Bauer sucht Frau" verbreitete Spaß, ebenso wie die Gladiatoren von Bonimax und die Show-Tanzgruppen. Als dann das große Finale auf der Bühne allen Akteuren noch einmal mehrere Raketen brachte, da war es schon nach Mitternacht. Die Feier ging jedoch noch ordentlich weiter, wobei einige der Damen und Herren schon ordentlich Sprachverschleierung eingeschaltet hatten: "Wenn wir den gleichen Code eingeben, verstehen wir uns trotzdem", versicherte ein Paar und ließ noch einmal ein kleines Schlückchen gegen den Durst die Kehle herunterlaufen.

    Na denn: "Prost, bis zum nächsten Karnevalsjahr!" Foto: ste

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