1. Taktgeber ist die Tagesform

    Drei neue Alltagsbegleiter im Rosenhof kümmern sich um demente Menschen

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    STADTHAGEN (ih). 18 Minuten sind es am Tag. Für mehr Zeit reicht das Geld nicht. Doch diese 18 Minuten, über die Woche gebündelt zu größeren Einheiten, sind so wichtig für Körper und Seele der dementen Menschen im "Rosenhof". Insgesamt drei neue Arbeitsplätze hat das Seniorenheim an der Hüttenstraße geschaffen. Alltagsbegleiter setzen da an, wo die Pflege aufhört. In Gruppen spielen, bewegen und knobeln die dementen Menschen mit einer Alltagsbegleiterin. Fortgeschrittene Stadien der Krankheit lassen eine Gruppenarbeit nicht mehr zu. Dann kommt die Alltagsbegleiterin zur Einzelarbeit. Diese Arbeit macht eine Weiterentwicklung des Pflegegesetzes aus dem vergangenen Jahr möglich. Dadurch konnte Edith Seddig, Leiterin des Rosenhofes, die finanzielle Grundlage, Alltagsbegleiter einzustellen. Zusammen mit dem gemeinsamen Arbeitsgeber-Service der Arbeitsagentur und des Job-Centers formulierte sie die Stellenausschreibung und konnte im Dezember drei qualifizierte Alltagsbegleiter einstellen.

    Die Alltagsbegleiterin Annette Kretschmann (42, Zweite von links) leitet eine Gruppe Heimbewohner beim Sitztanz an.

    Eine einheitliche Regelung der Vergütung gibt es noch nicht, sodass Edith Seddig einzelne Vereinbarungen mit den Pflegekassen treffen muss. Doch der Aufwand lohnt sich für die dementen Heimbewohner, berichtet Heidi Gunßer aus den ersten Monaten. Die dementen Menschen entwickelten eine andere Offenheit. Sie seien insgesamt entspannter, die motorische Unruhe gehe zurück. "Wir haben mit unseren Alltagsbegleiter ganz viel Glück gehabt. Sie gehen menschlich in diesem Beruf vollkommen auf," sagte Gunßer. Flexibel und offen für alte Menschen müssen die Altagsbegleiter sein. "Der Taktgeber ist die Tagesform des Dementen." Foto: privat

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