1. Im Museum wird wieder geknüttet

    Handarbeitsnachmittag am 1. März / Programm für Kinder beginnt / Ab sofort jeden zweiten Sonnabend Bastelnachmittag

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RODENBERG (al). Wer schon immer einmal wissen wollte, wie die Menschen früher Flach zu Leinen verarbeiteten, an Webstuhl oder Spinnrad saßen oder nachfolgenden Generationen alte Handwerkstechniken vermittelten, sollte am Sonntag, 1. März, das Rodenberger Heimatmuseum besuchen. Von 13 bis 18 Uhr findet dann wieder ein "Knüttenärmdach" statt. Aufgrund der großen Resonanz im vergangenen Jahr ist es bereits der dritte Termin dieser Art. Erwartet werden dazu unter anderem Mitglieder des Historischen Handarbeitskreises der Ortsgruppe Stadthagen im Schaumburg-Lippischen Heimatverein mit Demonstrationen im Platt-und Kreuzstich. Wenigstens drei Personen wollen sich zu einer Spinnstube formieren und neben fleißigen Fuß- und Fingerbewegungen wohl auch das Mundwerk aktivieren. In einer weiteren Gruppe wird gehäkelt und gefilzt. Besonders interessant aber dürfte es wieder bei Gustav und Elfriede Ahrendt sein. Die Beiden sind Experten am Webstuhl. Geduldig erläutert Gustav Ahrendt das überdimensionale Werkzeug, mit dem Decken, Läufer und Tücher entstehen können. Neben dem historischen Gerät, das als Leihgabe der Familie Petermeier im Museum steht, gibt es seit dem vergangenen Jahr die liebevoll so bezeichnete "Hinkelotta". Bald können die hier entstandenen Läufer aus Schafwolle zugunsten weiterer Museumsanschaffungen verkauft werden. Ahrendt hat sich für den bevorstehenden Termin etwas Besonderes vorgenommen. Er will den Aufbau eines Wockens demonstrieren. So heißt die mit langen Flachsfasern umgebene hölzerne Spindel. Das ist eine mühsame und durchaus staubige Arbeit. Ein Ende des zopfähnlichen Rissen steckt er sich hinter den Hosenbund; dann breitet er fächerartig die getrockneten Pflanzenreste in hauchdünnen Lagen übereinander. Aus zehn solcher Rissen wird ein "Dissen" oder "Kloben", der fest um den Wockenstock gewickelt wird. Ein mit Bändern befestigtes Pappblatt verhindert, dass die mühevolle Arbeit nicht vergebens war. Wer sich nun absolut nichts aus so viel Fingerfertigkeit macht, könnte sich auch am "Knüttenärmdach" den anderen Exponaten aus der Geschichte der Deisterstadt und der Umgebung widmen oder wenigstens das Angebot an Kaffee und Kuchen nutzen. Kinder kommen ebenfalls zu ihrem Recht. Sie könnten Bändchen weben oder auch filzen. Und sie sollten wiederkommen: Künftig ist an jedem zweiten Sonnabend im Monat ein Bastelnachmittag im Museum. Los geht es am Sonnabend, 14. März, in der Zeit von 14 bis 17 Uhr.

    Foto: al

    Elfriede Ahrendt will die Kinder für das Rodenberger Museum gewinnen: Künftig wird an jedem zweiten Sonnabend im Monat gebastelt.

    Der Webstuhl als Lieblingsplatz: Gustav Ahrendt (links) mit dem Vorsitzenden des Rodenberger Heimatbunds, Henning Dormann.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an