BAD NENNDORF (Ka). Die Situation im Bereich Fehlalarme hat sich nicht geändert, so die Bilanz der Freiwilligen Feuerwehr Bad Nenndorf. War im Jahr 2007 ein leichter Rückgang bei den Fehlalarmierungen zu verzeichnen, so stiegen die Einsätze wegen falsch und fehlerhaft ausgelöster Brandmeldeanlagen wieder an. Technische Defekte, angebranntes Essen, Wasserdampf und mangelnde Wartung waren häufig die Ursachen. Die Feuerwehr steht in der Pflicht auf jeden Alarm sofort zu reagieren und sich auf Schlimmstes vor Ort einzustellen. Mal abgesehen von den psychischen und physischen Belastungen, unter denen die freiwilligen Helfer in der Not im Alarmfall stehen, es lastet ein Druck auf jedem Einzelnen und seinen Familienangehörigen, der unbezahlbar ist. Der stellvertretende Ortsbrandmeister Jürgen Ehle forderte die Verwaltung auf, die festgelegten Gebühren für diese Einsätze bei den Verantwortlichen einzufordern. Nur so erhoffen sich die Feuerwehrleute einen Rückgang der Belastung durch diese unnötigen Alarme. Die Nenndorfer Wehr leidet nicht unter langer Weile. Neben den 42 Fehl- und Falschalarmen rückten die Männer und Frauen 42 weitere Male zu Bränden, Verkehrsunfällen oder Hilfeleistungen aus. Als besonders belastend zeigte sich ein Einsatz zu Beginn des vergangenen Jahres, als auf der A2 ein Lkw die Leitplanken durchbrach und in den Gegenverkehr fuhr. Drei Menschen kamen in ihren Fahrzeugen ums Leben. Um für das breite Spektrum an Einsätzen gerüstet zu sein, ist eine intensive Ausbildung erforderlich. Zugführer Frank Behrens berichtete von zahlreichen Diensten, bei denen die Feuerwehrleute ausgiebig übten. Grundtätigkeiten, Brandbekämpfung, Technische Hilfeleistung oder Patienten gerechte Rettung standen auf dem Programm. Bei diversen Alarmübungen an Einrichtungen und Gebäuden in Bad Nenndorf, setzte man die in der Ausbildung erlernten Kenntnisse in die Praxis um. Als größte Übung führte er eine Einsatzübung in einem Pflegeheim an. Zusammen mit Feuerwehren aus der Samtgemeinde Nenndorf, Barsinghausen, sowie dem ASB Barsinghausen wurden bei der Großübung 20 verletzte Personen gerettet und versorgt. 136 Einsatzkräfte waren mit 25 Fahrzeugen im Einsatz. Jugendwart Thomas Hoffmeister berichtete von den Aktivitäten der Jugendfeuerwehr. 17 Jungen und Mädchen gehören der Gruppe derzeit an. Zu 63 Terminen trafen sie sich im vergangenen Jahr. Dabei stand die Feuerwehrtechnik im Vordergrund. Zudem kamen auch Spiel und Spaß nicht zu kurz. Als besonderes Highlicht stand das Kreiszeltlager in Rinteln, wo 1.600 weitere Teilnehmern auf der Burgfeldsweide zelteten. Über die Sorgen und Nöte, sowie die weiteren Aktivitäten der Feuerwehr berichtete Ortsbrandmeister Thomas Schweer. Probleme bereitet den Aktiven immer noch eine fehlende Waschmöglichkeit für die Großfahrzeuge. Nachdem der Waschplatz am Bauhof schon längere Zeit nicht mehr genutzt werden kann und es beim Waschen in einer Lauenauer Anlage zu Beschädigungen an den Fahrzeugen kam, unterliegen die Fahrzeuge einer Reinigung. Hier zeichnet sich jedoch eine Lösung ab. Sorgen bereitet dem Ortsbrandmeister auch der Zustand der Drehleiter. Das 23 Jahre alte Gefährt zeigt an der Karosserie bereits Spuren des Alters und muss überholt werden. Die Feuerwehr sei zwar bestrebt, die Drehleiter so lange wie möglich zu nutzen, jedoch zeichnet sich in einigen Jahren die unvermeidliche Ersatzbeschaffung des teuren Einsatzfahrzeuges ab. Der Rest des Fuhrparks sei in gutem Zustand, so Schweer, wenn es auch an einer Unterstellmöglichkeit für den Mannschaftstransportwagen mangelt, der momentan im Freien steht. Die Feuerwehr unterstützte verschiedene Veranstaltungen der Stadt und nahm an deren Aktivitäten teil. Besuche von Schulklassen und Kindergärten bei der Feuerwehr, sowie ein 24 Stunden Dienst im Feuerwehrhaus warben für die sozialengagierte Gemeinschaft und insbesondere für die Jugendfeuerwehr. Aus der Jugendfeuerwehr in die aktive Abteilung wurden Philip Sieker, Michael Kopka, Michael Molek, Dennis Höger, Nicole Scheller, Kevin Kramer, Markus Schweer und Patrick Höger übernommen. Zum Feuerwehrmann ernannte der Ortsbrandmeister Nicole Scheller, Kevin Kramer, Philip Sieker, Michael Kopka, Michael Molek und Dennis Höger. Für 25-jährigen aktiven Dienst ehrte der Leiter der Brandschutzabschnitts Nord, Günter Schneider, die Feuerwehrleute Jürgen Ehle und Eike Elwert mit dem Ehrenzeichen des Landes Niedersachsen. Unterbrochen wurde die Versammlung, als plötzlich die neuen digitalen Funkmeldeempfänger anschlugen. Die aktiven Mitglieder verließen sofort die Jahreshauptversammlung, um sich auf der B65 einem schweren Verkehrsunfall zu widmen. Die Versammlung wurde nach dem Einsatz fortgesetzt. Foto: ka
Ortsbrandmeister Thomas Schweer begrüßt die aktiven Kameraden, passiven Mitglieder, Förderer und Gäste zur Jahreshauptversammlung.