1. Mit Tariftreue und fairem Wettbewerb zum Ziel gegen die Auftragsdelle

    Versprechen zwischen Handwerk und Landkreis erneuert / Konjunkturpaket II bietet neue Chancen

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    LANDKREIS (nb). Profit für beide Seiten: "Wir leben hier in einer glücklichen Konstellation, wo man an einem Strang zieht", sagte Kreishandwerksmeister Thomas Krömer zufrieden, "das ist absolut keine Selbstverständlichkeit". Mit der erneuten Unterzeichnung der "Solidaritätserklärung für Wettbewerbsgerechtigkeit" durch den Landkreis und die Kreishandwerkerschaft wurden die Weichen für eine weiterhin intensive Zusammenarbeit im Bereich der Vergabe öffentlicher Aufträge gestellt. Schaumburg hat es sich dabei zum Ziel gemacht, auch in Zukunft einen möglichst hohen Anteil regionalen Handwerksbetrieben zusprechen zu können. Im Verlauf der zurückliegenden Schulstrukturreform wurden bereits Erfolge erzielt: 70 Prozent der Aufträge gingen an Anbieter innerhalb des Landkreises. Ein Ergebnis, das vor dem Hintergrund der aktuellen Konjunkturkrise zumindest gehalten werden soll und weiterhin zumindest einen Teil der gefährdeten Arbeitsplätze sichern könnte. Auch die Basis für eine Ausbildung im Handwerk werde nach Meinung des Baudezernenten Fritz Klebe so stabilisiert. Unterstützend wirkt dabei der Neuerlass der Wertgrenzen im Vergabewesen: Die Betragsgrenzen wurden nach oben gesetzt, so dass in den nächsten zwei Jahren eine beschränkte Ausschreibung bis zu dem Betrag von einer Million Euro, eine freihändige Vergabe, wie etwa bei reinen Sanierungsaufträgen, bis 100.000 Euro möglich ist. Die neuen Möglichkeiten innerhalb des Vergabesystems werden vom Hochbauamt des Landkreises ab sofort genutzt und bestärken die mittelstandsfreundliche Ausschreibungskonzept. Die Neuauflage der Tariftreue-Erklärung wurde notwendig, da das zugrunde liegende niedersächsische Landesvergabegesetz den EU-Richtlinien angepasst, und somit neu ausformuliert werden musste. Die alte Vereinbarung war damit im letzten Jahr ungültig geworden. "Eine gute Gelegenheit die bisherige Zusammenarbeit und die aktuelle Marktsituation im Handwerk zu dokumentieren, in 2009 und 2010 wollen wir verstärkt Aufträge verteilen", so Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier. Dazu trägt die Ausschüttung aus dem Konjunkturpaket II des Bundes einen wesentlichen Anteil bei. "Seit Januar ist eine absteigende Tendenz erkennbar, Aufträge werden storniert", so die Beobachtung des Geschäftsführers der Kreishandwerkerschaft Fritz Pape, "mit dem Konjunkturpaket kann die Auftragsdelle abgefangen werden". 5,4 Millionen und 2,5 Millionen reine Bildungsfördermittel gehen an den Landkreis, dessen Kreditaufwand für geplante Investitionen sich so deutlich verringert und Mittel für andere Anliegen frei stellt. 15 Millionen werden in Schaumburg in diesem Jahr für Baumaßnahmen im Bereich Schulen, Bildung und Sportstätten investiert, fünf Millionen sollen in den Straßenbau einfließen. Die angestrebten Investitionen seien laut Schöttelndreier ohnehin notwendig, Schaumburg werde auf diese Weise lediglich entlastet. Man investiere nicht in überflüssigen Luxus sondern schwerpunktmäßig in die Erhaltung und Modernisierung von Schulen und schaffe so Werte, die auch in Zukunft von Nutzen für Kinder und Schüler seien. Tatsächlich stehen bei dem angestrebten Maßnahmenkatalog die Sanierung von veralteten Fachunterrichtsräumen wie Physik- und Chemiesälen und Maßnahmen zur energetischen Verbesserung von Schulen und Sportstätten im Vordergrund.

    100 Liegenschaften und 300.000 Quadratmeter Nutzfläche müssen in Stand gehalten werden: Fritz

    Klebe (vo.v.li.), Heinz-Gerhard Schöttelndreier, Thomas Krömer, Fritz Pape und die Vertreter der Innungen machen sich gemeinsam stark für die Auftragsvergabe an tariftreue Unternehmen und einen fairen Wettbewerb.

    Foto: nb

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