1. Alptraum liegt hinter Mooshütten-Inhabern

    Polnische Polizei schießt auf das Paar und wendet Gewalt an

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    BAD NENNDORF (Ka). Ein Alptraum liegt hinter den Betreibern der Mooshütte, Beate und Thomas Flügge. Ihren letzten Aufenthalt im oberschlesischen Oppeln, die Heimat von Beate Flügge, werden sie so schnell nicht vergessen.

    Regelmäßig alle sechs Wochen besucht das Paar die Familie in Polen und nimmt sich dort eine wohlverdiente Auszeit von dem renommierten Waldgasthaus-Betrieb. So auch am Mittwoch letzter Woche, wo sich Flügges einen Tag vor ihrer Rückreise noch einem ausgiebigen Spaziergang widmen wollte. Dazu sollte es nicht kommen, denn während das Paar den Wagen parkte, schnitten ihnen zwei Autos einer polnischen Anti-Terror-Einheit von vorn kommend den Weg ab und eröffneten sofort das Feuer. Mehrere Projektile wurden auf das im Auto sitzende Paar in Kopfhöhe abgeschossen.

    Vermutlich handelte es sich um Gummi-Geschosse, denn sie durchdrangen nicht die Frontscheibe, sondern hinterließen durch ihren harten Aufprall Spuren und zerstörten punktgenau die Scheibe. Der Abstand zu den in schwarz gekleideten, mit Helmen ausstaffierten und vermummten Schützen der polnischen Polizei-Einheit wurde mit nur vier Metern beziffert.

    Die irritierten Opfer wurden von mehr als zehn bewaffneten Polizisten aus ihrem Wagen gezerrt, über die Straße geschliffen und mit verdrehten Armen auf dem Rücken und schweren Armeestiefeln wie auch Gewehren im Nacken in Schacht gehalten. Das Sondereinsatz-Kommando schrie während der ganzen Aktion nicht verständliche Anweisungen, so Thomas Flügge und weiter: "Todesangst machte sich in uns breit und wir hatten nicht den leisesten Schimmer, warum mit uns so brutal verfahren wurde!"

    Rund vier Minuten lagen Beate und Thomas Flügge unbeweglich auf dem Asphalt, bis das männliche Opfer nach seinem Namen gefragt wurde. Vermutlich stellte die Einheit schon während ihrer brutalen Vorgehensweise fest, dass es sich bei Thomas Flügge nicht um den gesuchten bulgarischen Mädchenhändler-Boss handelte, sondern eine Verwechslung vorlag. Daraufhin begleitete die Einheit das Paar zu ihrem Pkw und forderte sie umgehend zum Verlassen des Gebietes auf.

    Die unter schwerem Schock stehenden Opfer wandten zur Protokollaufnahme an die polnische Polizei und konsultierten nach Rückreise ihren Rechtsanwalt.

    Das polnische Sonder-Einsatzkommando bestreitet im Nachhinein den Schusswaffengebrauch. Dieser lässt sich anhand der sichtbaren Spuren am Auto aber nicht bestreiten.

    Für Beate und Thomas Flügge ist das Martyrium noch nicht zu Ende, denn noch zu tief sitzt der Schock und so fern sind noch die Rechtsansprüche. Foto: ka

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