1. 70 Feder- und Kleintiere aus mangelhaften Verschlägen befreit

    Tierschutz und Veterinäramt greifen ein / Einige Tiere bereits verendet

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    RODENBERG (pd). Selbst für die durch ihre tägliche Arbeit mit der Materie eher schon abgehärteten Mitarbeiter vom Veterinäramt des Landkreises war der Anblick schwer zu ertragen: Nach Hinweisen aus der Bevölkerung sind Veterinäramt und der Tierschutzverein Rodenberg/Bad Nenndorf in einer Kleingartensiedlung an der Rodenberger Aue tätig geworden. Die Bilanz des groß angelegten Einsatzes: 70 Tiere konnten aus ihren heruntergekommenen Verschlägen befreit und damit gerettet werden. Für einige Tiere kam die Aktion allerdings zu spät, sie waren bereits elendig zugrunde gegangen.

    Mehrere Kadaver entdeckten die Ehrenamtlichen vom Tierschutzverein, als sie die Verschläge und Bretterbuden öffneten. Federvieh und Kleintiere wurde unter Bedingungen gehalten, die ein Eingreifen der Behörden unbedingt erforderlich machten. Federvieh und kleine Nager waren lange ohne Nahrung oder Frischwasser. Bei Eiseskälte waren die Tiere ohne Schutz der Witterung ausgeliefert.

    Für das zuständige Veterinäramt sind Zustände wie die an der Rodenberger Aue leider keine Ausnahmen. Viele halten sich auf so genanntem Grabe- oder "Unland" Kleintiere, seien dann aber oft mit der Haltung überfordert. Die Vermehrung laufe unkontrolliert und die ausreichende Versorgung mit Wasser und Futter sei in vielen bekannten Fällen nicht gewährleistet. Die Tiere in solch einer mangelhaften Haltung seien nicht nur Hunger und Durst ausgesetzt. Exkremente im Trinkwasser und Futtermangel könne zu schweren Erkrankungen der Tiere führen.

    Für den Tierschutzverein Rodenberg/Bad Nenndorf war der Einsatz in Rodenberg leider kein Einzelfall. Wiederholt sind die Ehrenamtlichen in den vergangenen Wochen unterwegs gewesen, um Tiere zu retten. Allein 30 Feder- und Kleintiere seien unlängst in Haste beschlagnahmt worden. Die Vorwürfe an den Halter: Vernachlässigung und Tierquälerei. Im Fall der Aktion in Rodenberg werden gegen mehrere Halter Strafverfahren eingeleitet. Laut Veterinäramt würden die Rodenberger Vorkommnisse weit über Ordnungswidrigkeiten hinausgehen.

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