AUETAL-REHREN (tt). Immer mehr Schüler sind sozial und emotional gestört, haben Probleme, sich über längere Zeit zu konzentrieren und stören den Unterricht in der Schule.
Um die Lehrer zu entlasten und den anderen Schülern der Klasse die Möglichkeit zu geben, ungestört dem Unterricht folgen zu können, hat die S.I.G.A. (Schaumburger Initiative gegen Arbeitslosigkeit) jetzt in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter ein Projekt ins Leben gerufen, bei dem Diplompädagogen, Erzieher und Integrationslotsen zum Einsatz kommen.
Dieses Projekt läuft derzeit im Landkreis Schaumburg an drei Förder- und 16 Grundschulen. An der Grundschule Auetal wurde das Projekt unter dem Namen "Pädagogische Insel" gestartet und wird von der Diplompädagogin Carola Richwien betreut. Unter ihrer Aufsicht müssen auffällige Kinder dann Aufgaben erledigen, die die Lehrer ihnen mitgegeben haben oder nehmen an einem Sozialtraining teil. Viele Kinder seien in Großgruppen überfordert. "Die Aggressivität und die Verhaltensauffälligkeiten haben auch an der Grundschule im Auetal zugenommen und das, obwohl es hier kaum Kinder mit Migrationshintergrund gibt", so die Pädagogin, die in kleinen Gruppe die Konflikte lösen will.
Die Kinder bekommen die Gelegenheit, sich zu beruhigen und sollen die begangenen Fehler einsehen. "Unsere Insel soll keine Strafe sein, sondern eine Entlastung", unterstreicht Carola Richwien. Kurzfristig soll das Sozialtraining helfen, die Kinder zu beruhigen und langfristig, ihr Sozialverhalten zu verbessern. Sechs bis acht Kinder finden sich täglich bei Carola Richwien ein. "Die meisten bleiben ein bis zwei Stunden, aber manche können auch sofort wieder in den Unterricht, wenn sie ihren Fehler eingesehen haben", erzählt die Pädagogin. Natürlich seien auch Stammkunden dabei, die fast täglich zu ihr kämen. Die Hauptzeit sei nach der großen Pause in der dritten bis fünften Stunde. "Häufig hat es Streitereien auf dem Schulhof gegeben und die Kinder sind emotional "aufgeladen". Diese Streitigkeiten müssen geschlichtet werden.
Außerdem lässt nach zwei Stunden Unterricht bei vielen die Konzentration nach und sie beginnen, den Unterricht zu stören", erklärt Carola Richwien.
"Dieses Projekt ist eine Bereicherung für unsere Schule", so Schulleiter Carl Gundlach, "denn die Lehrerinnen und Lehrer konnten den verhaltensauffälligen Kindern oft nicht helfen, da sie sich um die gesamte Klasse kümmern müssen". Foto: tt