STADTHAGEN (bb). "Unternehmerische Innovationsfähigkeit", lautete das Thema, das bei den neunten Stadthäger Wirtschaftsgesprächen im Ratskellersaal im Mittelpunkt stehen sollte. Als Gastreferenten zeigten Stefan Austermann von der Nbank und Manfred Schweer vom Produktionstechnischen Zentrum (PZH) in Garbsen auf, wie Unternehmen Unterstützung zur Erhöhung ihrer Innovationsfähigkeit erhalten können.
Stadthagens Bürgermeister Bernd Hellmann wies in der Einleitung darauf hin, dass gerade kleine und mittlere Unternehmen Probleme bei der Umsetzung von Innovationen hätten. Laut einer Studie würden Mitarbeitern zu selten Zeit gegeben, Neuerungen zu entwickeln, entsprechende Prozesse seien oftmals nicht definiert, das Fachwissen der Kunden würde zu selten eingebunden. "Bei kleinen und mittleren Betrieben liegt hier viel Potential brach", fasste Hellmann zusammen. Trotz des hohen Aufwands seien Innovationen jedoch gerade in Zeiten der Krise wichtig, um für die anschließende Phase des Wiederaufschwungs gerüstet zu sein.
Stefan Austermann von der Förderbank des Landes Niedersachsen, der Nbank, ergänzte, dass man in der Flaute auch eher Gelegenheit habe, sich mit dem Thema Innovationsmanagement zu beschäftigen. Im zurückliegenden Aufschwung sei dazu ja kaum Zeit gewesen, weil in den Unternehmen die vielen Aufträge abgearbeitet werden mussten. Austermann hielt fest, dass innovative Unternehmen keinesfalls nur im Hochtechnologie-Bereich tätig seien, sondern aus allen Branchen stammen können. Es gelte Prozesse und Strukturen aufzubauen, die Neuentwicklungen bei Produkten, Verfahren und Dienstleistungen fördern, Raum für Veränderungen schaffen. Die Nbank unterstütze die Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Innovationsfähigkeit. So würden etwa bei Bedarf auf diesen Bereich spezialisierte Berater die Stärken und Verbesserungspotentiale von Unternehmen herausarbeiten. In bestimmten Bereichen würden auch Förderungen und Kredite vergeben. Manfred Schweer beschrieb die Möglichkeiten des PZH aus Garbsen, Unternehmen bei der Umsetzung von Innovationen zur Seite zu stehen. Das PZH ist eine Tochter der Universität Hannover und soll Know-how aus Wissenschaft und Forschung in regionale Unternehmen vermitteln. Dazu knüpfen die Berater des PZH Partnerschaften für die Betriebe zur Universität und den Fachhochschulen. "Wir kommen zu ihnen raus", erklärte Schweer. Im Gespräch würden die Probleme des jeweiligen Unternehmens ermittelt und dann die Kontakte zu den richtigen Ansprechpartnern aus der Wissenschaft hergestellt. Die Zusammenarbeit würde von den Beratern der PZH weiter moderiert, immerhin träfen mit Universität und Unternehmen gänzlich unterschiedliche Sphären aufeinander. Schweer zählte eine Reihe von Unternehmen aus der Region auf, die von der Zusammenarbeit mit der PZH profitiert hatten. Dabei ging es etwa um das Design von Maschinen oder Markt-analysen. Die Tätigkeit des PZH in Schaumburg wird durch EU-Mittel und den Landkreis Schaumburg unterstützt. Das erste Gespräch mit den Beratern des PZH ist kostenfrei. Foto: bb