RINTELN (ih). Einen großen Erfolg kann die Polizei Rinteln verbuchen. Nach intensiven und mehrmonatigen Ermittlungen ist ihr ein Schlag gegen eine siebenköpfige Drogenschmugglerbande gelungen. Das teilte die Polizei gestern mit. Seit November letzten Jahres habe die Ermittlungsgruppe "EG Pecane" beim Polizeikommissariat Rinteln ermittelt. Der Grund: Bandenmäßiger Einfuhrschmuggel nicht geringer Mengen Marihuana. Im Visier der fünfköpfigen Ermittlungsgruppe standen ein 35-Jähriger Kosovoalbaner und seine sechs Mittäter. "Die Bande war seit gut einem Jahr im Drogenschmuggel tätig", sagte Peter
Balsmeyer als Leiter der Ermittlungsgruppe Pecane. In diesen Monaten schmuggelte die Tätergruppe rund 20 Kilogramm Marihuana aus Holland nach Deutschland. "Diese beachtliche Menge wurde für 72.000 Euro eingekauft und mit einem Straßenverkaufswert von 200.000 Euro weiterveräußert", so der Kriminalhauptkommissar. In der vergangenen Woche habe für die Bande eine erneute Beschaffungsfahrt auf dem Programm gestanden. In Nordhorn überquerten zwei Bandenmitglieder die Grüne Grenze, erwarben in Enschede die Betäubungsmittel und reisten wieder ein. Auf einem Parkplatz in Porta-Westfalica-Eisbergen sollte es zur Übergabe des Stoffes kommen. Hier schlugen die Rintelner Polizisten, unterstützt von den Kollegen des Grenzüberschreitenden Polizeiteams Bad Bentheim und des MEK (Mobilen Einsatzkommandos) Hildesheim, zu. Zwei 25 und 37 Jahre alte Männer und eine 28-jährige Frau hat die Polizei festgenommen. Gegen die drei Rintelner wurden Haftbefehle erlassen. Im Fahrzeug stellten die Beamten zwei Kilogramm Marihuana mit einem Einkaufspreis von 7600 Euro sicher. "Einen Tag später konnten wir der Chef der Bande, einen 35 Jahre alten Kosovoalbaner aus Rinteln festnehmen", so Balsmeyer. Auch gegen ihn erging ein Haftbefehl. Die Täter sind zum Teil voll geständig. Die drei weiteren Mitglieder der
Drogenschmugglerbande, Deutsche Anfang 20, fungierten als Kuriere und Fahrer. Die EG Pecane ermittelt gegen sechs Dealer, die das Marihuana in Mengen von 50 bis 100 Gramm an rund 100 Einzelkunden weiter verkauft haben. Die Identifizierungen der Dealer und Abnehmer dauern an.