1. Endlich Dreck, Lärm und Ampeln

    Ausbau des DSL-Netzes in Hespe geht voran / Rückblick auf einen langen Weg / Bauarbeiten im Gang

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    HESPE (ih). Einspurige Straßenführung, Dreck und Lärm vor der Haustür, unpassierbare Gehwege: Die Hesper freuen sich über soviel Aktivität auf ihren Straßen. Die Arbeiten für die lange umkämpfte Versorgung der Gemeinde mit DSL sind in vollem Gange. Der Weg dahin war lang und steinig.

    Günter Stahlhut erinnert sich an die ersten Bemühungen vor 18 Monaten. Seine Enkelin wollte damals für eine Schulaufgabe wissen, welche Baustoffe in Griechenland verwendet wurden. Im Internet gab es viele Informationen, diese abzurufen dauerte eine gefühlte Ewigkeit. "Damals ist mir ein Licht aufgegangen, dass es vielen Kindern und Jugendlichen in unserem Dorf so gehen muss." Er kam mit Nachbarn ins Gespräch, die fehlende schnelle Internetverbindung wurde zum Dorfthema. Vor allem Selbstständigen sprach Stahlhut aus der Seele. Auch sie sind auf schnelle Wege im weltweiten Netz angewiesen, um große Datenmengen vom heimischen Büro zu verschicken. Andreas Spier ist einer von ihnen, der sich mit Stahlhut und anderen Bürgern zusammenschloss. Die Gruppe schrieb sich auf die Fahnen, Hespe an das DSL-Netz anzuschließen. Bis heute kümmert sich dieser harte Kern um das Thema. Den damalige Landtagsabgeordnete Friedel Pörtner konnte Stahlhut ebenso für das Projekt gewinnen.

    Gespräche mit der Telekom in Bielefeld, eine Bedarfsumfrage und eine Unterschriftensammlung wurden ausgewertet. Die Deutsche Telekom lud die Bürger Hespes und Interessierte zu Informationsveranstaltungen ein. Auf der Ersten sagte der Telekom-Leiter Technik Torsten Bursee bereits den Ausbau des Vorwahlbereichs 05721 zu. Die Ämter Obernkirchen (05724) und Bückeburg (05722) wurden im Frühjahr 2008 errechnet. Mittlerweile haben die Bürger Hespes gemeinsam mit Kommunalpolitikern sowie Verbündeten auf Bundesebene, wie Sebastian Edathy, den Ausbau der beiden anderen Vorwahlbereiche in Hespe erreicht. Die gesamte Gemeinde bekommt noch in diesem Jahr den langersehnten Anschluss. Doch die Bürgergruppe ist noch nicht am Ende mit ihren Bemühungen. Obwohl der Politiker Friedel Pörtner mittlerweile seinen Ruhestand genießt, sitzt er mit noch immer im Hesper DSL-Boot.

    Günter Stahlhut hat Kontakte zur Telekom nach Bielefeld, telefoniert regelmäßig mit der Vertriebsabteilung DSL und Kommunen. Diese Erfahrungen sorgen im Hause Stahlhut für ein stark frequentiertes Telefon. "Aus anderen Gemeinden rufen die Menschen an und bitten um Schützenhilfe," so Stahlhut. Als nächstes berichtet der Hesper den Rusbendern vom langen Ringen um das schnelle Netz. Im Laufe dieser Zeit habe er vieles gelernt, so Stahlhut. Vor allem das Vorgehen der Telekom könne er nun besser nachvollziehen. "Die Bemühungen und eine grundsätzliche Offenheit sind von Anfang an da gewesen. Doch es handelt sich dabei im ein Aktiengesellschaft, die eben auch wirtschaftlich rechnen muss."

    Die tatsächlichen Arbeiten zum erweiterten DSL-Netz begannen jüngst in Kuckshagen, zogen sich über Volksdorf. Derzeit buddeln die Arbeiter im Auftrag der Deutschen Telekom an der Hauptstraße in Hespe vom Ortseingang bis zum Kindergarten. Dann sollen die Leitungen über Kuckshagen (Sallhof) bis nach Levesen verlegt werden. Der nächste Ausbau startet dann in Rusbend/Schierneichen. Wenn sich auch die Seggebrucher über Dreck, Lärm und einspurige Straßen freuen, dann ist das DSL-Projekt Hespe fertig. Und die Bürger werden dann ordentlich feiern. Foto: ih

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