OBERNKIRCHEN (bb). Rund 500 Gäste haben beim Grünkohlessen der Bürgerschützen Obernkirchen in der Lieth-Halle große Mengen des deftig zubereiteten Wintergemüses samt Bregenwurst und Bauchfleisch genossen. Kaum einer der Besucher ließ es sich nehmen, das Traditionsgericht mit reichlich Bier herunterzuspülen.
Stadtkommandant Wolfgang Anke erklärte während seiner Begrüßung: "Wir habe heute wieder ein volles Haus." Tatsächlich waren bei der Traditionsveranstaltung in der Lieth-Halle bereits zum Auftakt um 19.30 Uhr nahezu alle Plätze besetzt. Wolfgang Anke dankte allen Helfern, die dazu beigetragen hatten, die Festhalle herzurichten. Bürgermeister Oliver Schäfer betonte in seinem Grußwort, dass das Grünkohlessen der Bürgerschützen ein ganz besonderer Termin im Stadtleben sei. Deshalb werde der erste Freitag im Februar auch von vielen Obernkirchenern gleich dick im Kalender angestrichen. Der Stab von Stadtkommandant Wolfgang Anke habe während der Vorbereitung auch in diesem Jahr wieder ganze Arbeit geleistet. Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier nahm angesichts der aktuellen Diskussion in seiner Gastrede auch zu einigen regionalpolitischen Fragen Stellung. "Es bleibt dabei, Obernkirchen bekommt seine Integrierte Gesamtschule", betonte er etwa. Ebenso ging er auf die Entscheidung ein, dass das neue Klinikum Schaumburg in Obernkirchen entstehen soll. "Nicht, weil ich Obernkirchen bevorzugen würde, sondern weil es sich im Mittelpunkt der Patientenströme befindet", betonter er. Mit dem Neubau sei man für die Zukunft gut aufgestellt. In einem ausdifferenzierten, größerem Klinikum könnten die Bürger dann medizinische Leistungen erwarten, für die sie heute zum Teil weit fahren müssten. Investitionen, die im alten Zustand zwischen den Standorten Stadthagen, Rinteln und Bückeburg verzettelt worden wären, könnten jetzt zusammenwirken. Entschieden wandte sich Schöttelndreier gegen Überlegungen, den Landkreis Schaumburg nach einer Gebietsreform in einem Weserbergland-Kreis aufgehen zu lassen. "Wir werden das Schaumburger Land in seinen historisch gewachsenen Grenzen behaupten", rief der Landrat. Nach den Reden trug das Team der Gaststätte "Im Krug zum grünen Kranze" den Grünkohl, Kartoffeln, Bregenwurst, Kasseler und Bauchfleisch auf. Für die musikalische Unterhaltung sorgte mit schmissigen Einlagen die "Schaumburger Trachtenkapelle". Bei "Meyers Bitter" und Schaumburger Bier bot sich reichlich Gelegenheit für nette Gespräche mit alten Bekannten. Schließlich ist das Grünkohlessen der Bürgerschützen nicht nur für viele Obernkirchener ein Pflicht-Termin, auch so mancher ehemalige Bewohner und Gäste aus umliegenden Gemeinden kommen zu dieser Veranstaltung in die Bergstadt. Foto: bb