SÜLBECK (mk). Am Sonntag, dem 15. Februar um 10 Uhr lädt die Kirchengemeinde Sülbeck wieder einmal zu einem "Uptodate"-Gottesdienst in die Kirche ein. Das Thema lautet diesmal "Warum lässt Gott das zu?" Der Vorbereitungskreis greift damit ein Thema auf, das in früheren "Uptodate"-Gottesdiensten bei den "Kreuzverhör" genannten Möglichkeiten der Gemeindeglieder Fragen an die Prediger zu stellen, am häufigsten gefragt wurde.
Für viele Menschen das schlagendste Argument gegen das Christentum: Die Welt ist so voller Elend, Schmerzen, Angst und Schrecken. Wie soll man da an einen liebenden Gott glauben? Wenn ich so leiden muß, wie kann es da einen behütenden "Hirten" geben? Aber auch wenn wir nicht fromm sind, erleben wir, daß wir angesichts von persönlichen Schicksalsschlägen oder Naturkatastrophen nicht mehr weiterwissen und anfangen, nach dem berühmten "Warum” zu fragen. Dieses in der theologischen Tradition "Theodizee" (=Rechtfertigung Gottes angesichts des Leidens in der Welt) genannte Thema hat Theologen und Philosophen beschäftigt, die in allen Jahrhunderten versucht haben, schlüssige Antworten zu geben. Aber: Theorien gibt es viele, Trost nur wenig. Wie kann ich trotz meiner Lebenszweifel neuen Mut bekommen? Und wenn es Gott gibt: Ist er dann unwillig oder unfähig zu helfen? Der Gottesdienst stellt sich einem der großen Themen unserer Zeit. Ein Gottesdienst über Gott, die Menschen und ihr Verhältnis zueinander, die vielen Zweifel, die uns angesichts immer neuer Horrormeldungen überkommen, und über die Kunst des Aushaltens und Verstehens. Der "Uptodate"-Gottesdienst nähert sich dem Thema unter anderem durch eine Dialogpredigt, in der in Plädoyers von Ankläger und Verteidiger eine Gerichtsverhandlung nachgespielt wird.
Hier soll klargestellt werden: Worin besteht eigentlich die Anklage gegen Gott? Was ist zu seiner Entlastung vorzubringen? Der Gottesdienst will keine fertigen Antworten geben, sondern den Gottesdienstbesucher in die Lage versetzen sich ein eigenes "Urteil" zu bilden und eigene Wege zu finden, um mit dieser Frage umzugehen. Nach dem Gottesdienst ist noch Gelegenheit, im Gemeindehaus bei einer Tasse Tee oder Kaffee miteinander ins Gespräch zu kommen.