1. 3,6 Millionen für den Flecken

    Lauenauer Rat investiert mit "einem Volumen wie noch nie"

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    LAUENAU (al). Die vorgesehenen baulichen Veränderungen im Flecken Lauenau schlagen sich auch in dessen Haushaltsplan nieder. Einstimmig hat der Rat den Etat mit 3,08 Millionen Euro in seinem Verwaltungs- und 3,78 Millionen Euro in seinem Vermögensteil verabschiedet. "So ein Volumen", betonte Gemeindedirektor und Kämmerer Uwe Heilmann, "hatten wir noch nie".

    Würden zu den Investitionen der Kommune die baulichen Absichten der Sparkasse Schaumburg und auch der geplanten Service-Wohnanlage hinzugerechnet, summiere sich ein Betrag von zehn Millionen Euro: "Ein besseres Konjunkturprogramm kann es nicht geben." Dass der Plan erst sehr spät diskutiert werden könne, liege an einem weiteren Investor: "Wir mussten erst endgültige Klarheit über die Betriebsansiedlung an der Autobahn haben", umschrieb er die kürzlich bekannt gewordene Entscheidung des Lebensmittelkonzerns Edeka. Für Grunderwerb und Erschließung sind allein dafür bereits 1,75 Millionen Euro ausgewiesen.

    Noch ein Areal für Investitionen: Auf diesem Gelände ist Baubeginn für ein neues Sparkassengebäude.

    Heilmann zählte "weitere wichtige Dinge" auf, die in den kommenden Monaten angepackt würden: das Gebäude I für insgesamt 900.000 Euro, der Ausbau von Triftweg und "Plaza" für 750.000 Euro sowie weitere 100.000 Euro für die Coppenbrügger Landstraße. In diesem Zusammenhang beklagte Heilmann erneut den dortigen zögerlichen Baufortschritt: "Wir laufen der Firma mit Abmahnungen hinterher wie dumme Jungen." Lobend äußerte er sich indes über die Firmen, die momentan im Gewerbepark eingesetzt sind und in Kürze auf die benachbarten Bereiche Sparkasse und Triftweg wechseln.

    "Mit Vorsicht" registrierte der Kämmerer "das hohe Niveau der Gewerbesteuer" sowie der Anstieg bei der Grundsteuer B ("Das kommt vom Baugebiet ‚Felsenkeller’) und den Einkommensteueranteilen: "Wir müssen aber damit rechnen, dass nach dem großzügigen staatlichen Konjunkturprogramm das Geld wohl wieder eingesammelt wird." Er sieht Lauenau jedoch dafür "als gewappnet" dank der hohen Miet- und Pachteinnahmen des Gewerbeparks an, die in der Kasse des Fleckens insgesamt rund 450.000 Euro ausmachen. Heilmann zeigte sich davon überzeugt, dass "die Edeka-Ansiedlung nachhaltig das Aufkommen von Grund- und Gewerbesteuer beeinflussen werde": "Doch darüber können wir frühestens 2012 reden." In diesem Zusammenhang stellte er für "die erste Märzhälfte" eine Bürgerversammlung im "Sägewerk" in Aussicht, bei denen Investoren und Gutachter das Mammutprojekt vorstellen wollen. Die Samtgemeinde selbst beschäftige weitere Gutachter, "damit keine Formfehler und Fehlerquellen für Verzögerungen sorgen". SPD-Sprecher Karsten Sucker sieht in der im Etat vorhandenen Freien Spitze von 249.000 Euro eine "solide Basis, die unsere Handlungsfreiheit erhält". Im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen könne der Flecken mit positiven Rahmenbedingungen für Investoren agieren und dort Geld einsetzen, "wo wir Erträge erzielen wie Mieten und Pachten": "Das macht uns von konjunkturellen Schwankungen unabhängig." Sucker verwies zudem auf kommunales Engagement im "nicht monetären Bereich": Beim Einsatz in den Bereichen Kultur und Jugend werde es "endlich Räume für das Lauenauer Musikforum" geben.

    Für die CDU hatte Karl-Heinz Strecker die Haushaltspläne der letzten Jahre mit dem aktuellen Etat verglichen und "eine rasante finanzielle Entwicklung" festgestellt. Der jetzige Gesamthaushalt von 6,5 Millionen Euro betrage mehr als die Hälfte des auf 12,2 Millionen Euro umfassenden Samtgemeindeetats. Erfreut stellte Strecker fest, dass nach dem aktuellen Prüfungsbericht des Landkreises für die beiden Vorjahre der Überschuss der Gemeinde erheblich über ihrem Finanzbedarf liege. Zugleich erinnerte er "trotz der oft berechtigten Kritik" an die Zuwendungen des Landes Niedersachsen für Lauenau im vergangenen Jahr: Wären die weit über eine halbe Million Euro im Rahmen der Städtebauförderung nicht geflossen, hätte die Coppenbrügger Landstraße nicht ausgebaut werden können. Die Stadtebauförderung sah Strecker als Chance: "Der Ortskern wird sich in ein Schmuckstück verwandeln." Auch er begrüßte die geplante Edeka-Ansiedlung: "Das wird für die ganze Region ein Gewinn." Foto: al

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