SCHMARRIE (al). Die Schützengilde Schmarrie steckt weiter in einer tiefen Krise. Nachdem er noch vor einem Jahr eindringlich um mehr Trainingsbeteiligung und Interesse am Vereinsleben geworben hatte, warf Vorsitzender Horst Gerlach jetzt resigniert das Handtuch: "Ich mache den Weg frei für einen Neuanfang", erklärte er den Anwesenden in der Jahreshauptversammlung. Weil Gerlach sein Ausscheiden aber den übrigen Verantwortlichen schon vor Wochen angekündigt hatte, konnten diese nach personellen Lösungen suchen. Eine komplett neu geordnete Vereinsspitze soll es nun richten.
Aus alt wird neu: Die Nachfolge von Horst Gerlach (re.) und Cornelia Isensee treten Frank Diedrich (2. v. re.) und Ulrich Plener an.
"Es hat sich nichts geändert", zürnte Gerlach in seinem letzten Jahresbricht. Auch ein Schnupperschießen, das im Wechsel auf einen zweiten Wochentag gelegt und für die gesamte Bevölkerung geöffnet wurde, konnte nichts bewirken. "Beim ersten Mal waren acht Leute da", erinnerte er sich. Doch danach sei er mit stets wenigen Mitgliedern allein geblieben. Das Maß endgültig voll war für ihn nach einem vergeblich gesuchten Ersatz für Kassenwartin Susanne Ritters, die schon vor Jahresfrist eine weitere Kandidatur ausgeschlossen hatte. So signalisierte er dem übrigen Vorstand, selbst ebenfalls nicht mehr weitermachen zu wollen. Dessen Suche nach personellen Alternativen war erfolgreich. So konnte der Versammlung eine komplette Kandidatenliste vorgeschlagen werden, über die offen abgestimmt wurde. Danach tritt Gerlachs Nachfolge Frank Diedrich an; neuer Stellvertreter wird nach Cornelia Isensee jetzt Ulrich Plener. Die Kasse führt Michael Rex. Unverändert bleiben die Funktionen für Hans Moldenhauer (Protokoll), Rüdiger Ritters (Schießsport) und Otto Much (Jugend).
Diedrich dankte seinem Vorgänger für mehr als 30 Jahre ehrenamtliche Verantwortung und davon 16 Jahre an der Vereinsspitze. Gerlachs Verdienste dürften nicht nur mit einem Präsentkorb gewürdigt werden: Die Versammlung beauftragte den neuen Vorstand, über die Verleihung von Ehrentiteln im Verein nachzudenken. Das sieht die Satzung bislang nicht vor.
Ein weiteres Problem werden die neuen Verantwortlichen ebenfalls zu bewältigen haben. "Ich bin ein arbeitsloser Jugendleiter", klagte Otto Much, der viele Jahre mit Erfolg den Nachwuchs ausgebildet und betreut hatte. Jedoch seien "die Junioren jetzt ausgewachsen" bedauerte er. Und offenbar gebe es keine jungen Leute in Schmarrie. Jedenfalls seien neue Mitglieder nicht in Sicht. Foto: al