MESSENKAMP (al). Nach hohen Investitionen und guten Steuereinnahmen im vergangenen Jahr tritt der Rat der Gemeinde Messenkamp auf die finanzielle Bremse. Er folgt damit einstimmig einer Empfehlung von Gemeindedirektor und Kämmerer Uwe Heilmann. Dieser entschied sich im Haushaltsplanentwurf dafür, den zu erwartenden Überschuss von knapp 66.000 Euro für schlechtere Zeiten zurückzulegen. "Wir wollen lieber auf Nummer Sicher gehen", riet er den Kommunalpolitikern. Seine Sorge: In 2009 und wohl auch in 2010 dürften sich die Steuereinnahmen deutlich mindern. Zwar sei allein die Einkommensteuer in 2008 um rund 20 Prozent höher als erwartet ausgefallen. "Doch jetzt sollten wir die Handbremse anziehen", haderte er mit der großen Politik: "Die Füllhörner, die der Staat jetzt mit Konjunkturprogrammen ausschüttet, müssen wir als Gemeinden bezahlen."
Heilmanns Forderung fiel auf fruchtbaren Boden: Als "solide Sache" bezeichnete Hans-Jürgen Müller für die SPD den Etat. Udo Meyer (CDU) erinnerte an die hohen Investitionen der jüngsten Vergangenheit, die ohne Kreditaufnahme möglich gewesen seien: "Andere Räte machen neue Schulden. Wir tun das nicht." Neben den laufenden Aufwendungen sind im neuen Haushalt nur 10.000 Euro für notwendige Straßenreparaturen ausgewiesen. Weitere 10.000 Euro wurden für die Renovierung des Messenkämper Dorfgemeinschaftshauses bereitgestellt. Davon sollen jedoch – wie an anderer Stelle berichtet – 5000 Euro Zuschuss von der Samtgemeinde kommen. Meyer forderte außerdem, Geld für zwei Straßenlampen zu bewilligen: Sie sollen den Jahnweg und die Hülseder Straße in Höhe der Unterführung erhellen. Die vorgesehenen Maßnahmen im Dorfgemeinschaftshaus erläuterte Ortsbrandmeister Tobias Komossa dem Rat an Ort und Stelle. Da die Wehr "zu 90 Prozent diesen Raum für Dienstabende" nutze, wolle diese auch mit erheblichen Eigenanteilen zur Sanierung beitragen.
Komossa hatte bereits vor Monaten den Kostenrahmen für Deckenleuchten, Wandfarben, Vorhänge, Schrank und kompletter Erneuerung des Sanitärbereichs auf 11.500 Euro beziffert. Darüber hinaus wolle die Wehr eine "Sitzgruppe mit Getränkeecke" und einem "Dach" für null Euro in Eigenleistung erstellen. Samtgemeinde und Gemeinde haben jedoch den Kostenbedarf auf 10.000 Euro gedeckelt. Dennoch gab es am Ende der Ratssitzung Kritik – von einem Zuhörer. "So viel Geld, muss das sein", fragte dieser, stieß dabei jedoch auf Widerspruch aus dem Rat: Die Vereine würden für eine Bereicherung des örtlichen Lebens sorgen; dann müssten ihnen dies auch attraktiv gemacht werden. Foto: al