LANDKREIS (ih). Mächtig stolz sind die Männer der Innung, der Berufsbildenen Schule (BBS) in Stadthagen und des Autohaus Becker-Tiemann. Der Grund dafür ist eine Frau. Anja Holzbrecher ist auf dem besten Wege Kfz-Mechatronikerin zu werden. Und ganz nebenbei hat sie beim bundesweiten Wettbewerb "Junge Frauen in die Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin" so richtig abgeräumt. Dafür gab es jüngst jede Menge Glückwünsche und eine Urkunde der Innung des Kraftfahrzeughandwerks Schaumburg-Lippe.
In einer kleinen Feierstunde ließ Holzbrecher noch einmal gemeinsam mit Lehrern, Chef und Innungsvertretern die aufregende Woche des "Girls Casting" des Zentralverbandes des Kraftfahrzeughandwerkes (ZDK) Revue passieren. Beworben hat sich Holzbrecher aus eigenen Stücken unter dem Motto "Mal sehen, was passiert". Als die Zusage an einem Montag im November kam, war es vorbei mit der Gelassenheit. Gemeinsam mit Lehrer Knake bereitete sie sich am Mittwoch der selben Woche in der Kfz-Werkstatt der BBS vor. "Den Stoff von drei Jahren haben wir an einem Tag durchgenommen", erinnert sich Holzbrecher. Am Donnerstag packte die Auszubildende aus Luthe ihre Tasche und brach am Freitag nach Lübeck-Travemünde auf. Dort traf sie auf die Konkurrenz aus dem gesamten Bundesgebiet. Acht Frauen traten im Girls-Castin gegeneinander an. An zehn Stationen suchte Holzbrecher die Fehler im System. Trotz Konkurrenzdruck und Wettbewerbssituation habe sie eine Menge Spaß gehabt, so Holzbrecher. Nicht zuletzt die Siegerehrung in einem schicken Hotel und die super Betreuung sind ihr in Erinnerung geblieben.
In diesem Jahr wirbt Anja Holzbrecher als Botschafterin für den Beruf der Kfz-Mechatronikerin. Beim nächsten Girls Casting verstärkt sie das Prüferteam, vertritt die Frauen im klassischen Männerberuf auf Messen. Persönlicher Höhepunkt wird für die technikbegeisterte Frau der ADAC-Racing Cup in Oschersleben. Dort kann sie nicht nur mit ihrem VIP-Pass in die Boxengasse sondern darf beim ADAC richtig Hand anlegen.
Eine Menge los als und jede Menge Gründe, warum die Männer der Innung, der BBS und des Arbeitgebers weiterhin mächtig stolz sein können. Foto: ih