1. Unklare Zukunft für Trasse

    Nutzung der alten Bahnstrecke ist offen

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    STADTHAGEN (nb). "Die Bahntrasse könnte der Baustein zu einem touristischen Gesamtkonzept für Stadthagen sein", sagte der vertretende Planungs- und Bauausschussvorsitzende Gerhard Tüting. Demgegenüber stehen Kosten und eine straßenbaulich ungünstige Lage. Nach der Schließung der ehemaligen Rinteln-Stadthagener-Eisenbahn aufgrund von Einstellung des Personen- und Güterverkehrs und dem Ausscheiden der Ost-Hannoverschen-Eisenbahn als Mehrheitsgesellschafter wurde der Betrieb in die Rinteln-Stadthagener-Verkehrs GmbH, ein reines Infrastruktur-Unternehmen, umgewandelt.

    Als Gesellschafter übernahmen der Landkreis und die beteiligten Kommunen unterschiedlich hohe Anteile. Stadthagen besitzt Anteile in Höhe von 15,5 Prozent. Da die Strecke auf Dauer nicht wirtschaftlich zu betreiben ist, wurden Verlustausgleiche erforderlich. Bereits 2006 beschlossen der Kreistag und die Stadt Rinteln, diesen Ausgleich das letzte Mal in diesem Jahr vorzunehmen, was Stadthagen ebenfalls in eine Entscheidungssituation bringt. 3,5 Kilometer dieser ehemaligen Bahnstrecke liegen auf Stadtgebiet und behindern einerseits einige geplante Projekte, andererseits bietet sie die Grundlage für Entwicklungen. Diese konkurrierenden Nutzungsansprüche machen eine überlegte Entscheidung notwendig. Seit der Einstellung des Güterverkehrs verkehrt die Dampfeisenbahn Weserbergland (DEW), ein Verein aus freiwilligen Eisenbahnfreunden, auf der Strecke. Dieser verlegt zudem aktuell seinen Sitz von Rinteln nach Stadthagen. Mit dem Umzug soll der Anschluss an das Gleisnetz der DB auch weiterhin sichergestellt werden. Entsprechende Bahnflächen und einen Lokschuppen hat die DEW bereits erworben. "Die Stadt sollte sich sehr gut überlegen etwas Vorhandenes zu zerstören", so DEW-Mitglied und Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen/WIR-Gruppe Ernst Lenk, "es gibt genügend Alternativen zu den Kollisionspunkten". Angrenzende Straßenverbindungen könne man auf die andere Seite verlegen, eine geplante Westtangente sei ohnehin ein Neubau, in dessen Planung man die Bahntrasse einbeziehen könne. Zudem sei der Neubau des Kreiskrankenhauses in der Nähe Obernkirchens zu berücksichtigen, in dessen Nähe die Strecke verlaufe. Laut Lenk gebe es gute Aussichten, dass die Gleisstrecke, auch für zukünftige Nutzungsmöglichkeiten, von der Bevölkerung anerkannt werde. Fabian Deuss von der CDU/BfS warf ein, dass der Handlungsdruck nicht von Stadthagen, sondern dem Landkreis und Rinteln ausginge: "Ich sehe keinen Sinn darin, einen Teilabschnitt der Strecke weiterzubetreiben."

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