1. Starke Belastung trotz sachgerechter Hilfe

    Wenn Menschen ihr Leben lassen, wird auch die Psyche der Helfer belastet

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    RINTELN (ste). 122 Mal musste die Ortswehr Rinteln im vergangenen Jahr zu Einsätzen ausrücken und dabei waren auch vier Mittel- und Großbrände zu bekämpfen. Eine starke Säule der Arbeit der Wehr sind auch die technischen Hilfeleistungen, die so schwierige Aufgaben auf die Feuerwehr zukommen lassen wie Leichenbergung, Bombensuche oder auch Tierrettungen. Ortsbrandmeister Thomas Blaue begrüßte zur Jahreshauptversammlung im Brückentorsaal Gäste wie Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz, Ortsbürgermeister Ulli Goebel, Polizeipräsident Hans Wargel, Kreisbrandmeister Hans-Peter Grote, Stadtbrandmeister Friedel Garbe und viele weitere offizielle Vertreter der Stadt, weiterer Organisationen und Institutionen, befreundeter Feuerwehren und Pastorin Astrid Bunselmeyer als Vertreterin der Kirchen. Alle sprachen der Feuerwehr ihren Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit aus, darunter auch Harald Groß als kommissarischer Leiter der Rintelner Polizei als derjenigen Organisation, mit der die Feuerwehr in den schwierigsten Einsätzen zusammen arbeitet.

    Das Fazit von Blaue für die Einsätze lautete am Ende einer bebilderten Präsentation: "Wir konnten in allen Fällen sach- und fachgerechte Hilfe leisten!" Das es dabei trotzdem, wie zuletzt beim Brand in der Ostertorstraße, zum Verlust eines Menschenlebens kam, belastet die Wehr besonders. Hilfe zur Bewältigung bietet dabei die Notfallseelsorge, für die im Kreise der Feuerwehr immer wieder geworben wird, damit es nicht zu posttraumatischen Störungen kommt. Doch die 63 aktiven Kameradinnen und Kameraden Rintelns sind auch über das Einsatzgeschehen hinaus für die Feuerwehr bei Diensten und Ausbildungsveranstaltungen unterwegs gewesen. Insgesamt hat die Wehr 284 Mitglieder, davon 23 in der Jugendwehr als Nachwuchsorganisation für die Aktiven, 17 in der von Heike Grunwald geleiteten und gut funktionierenden Kinderabteilung, 37 im Orchester und 27 in der Altersabteilung, für die der "Neue Alte" Werner Schaper einen Bericht ablieferter, der wieder einmal geprägt war von reichlich Gaumenfreuden.

    Als einen der herausragenden Anlässe im vergangenen Jahr schilderte Blaue die Übergabe des neuen MTW und er dankte in diesem Zusammenhang dem Team um Stephan Franzmeier, Sven Thiele und Markus Büker für ihre arbeitsintensive Leistung im Gerätewesen. Zu Feuerwehr-Anwärtern verpflichtete Blaue Jessica Pairan, Silke Weers, Kilian Nitschke und Sven Mäkler. Befördert wurden zu Feuerwehrmännern/-frauen Manuela Rahn, Heike Grunwald und Riccardo Krensk. Oberfeuerwehrmänner wurden Jan Lohmann, Alexander Timmer und Hendrik Leibig. Sabine Rinne, Tom Kubatzki und Christopher Babatz wurden zu Hauptfeuerwehrleuten befördert. Erster Hauptfeuerwehrmann wurde Bastian Tegtmeier. Stadtbrandmeister Friedel Garbe übernahm dann die Beförderungen von Sebastian Westphal und Sebastian Kunze zu Löschmeistern. Oberlöschmeister wurde Hellmut Everding. Sven Thiele wurde zum Brandmeister befördert. Die Ehrung für 25 Jahre aktiven Dienst von Ulrike Bödeker und Thomas Blaue übernahm Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote. Werner Entorf und Karl Schütte sind sogar 60 Jahre aktiv im Dienst. Polizeipräsident Hans Wargel übernahm die Ehrung von Helmut Blaue, der auch nach 50 Jahren aktiven Dienst immer noch als Werkbrandmeister der Lebenshilfe in Aktion ist.

    Ein besonders herzliches Dankeschön für die Arbeit der Wehr gab es von Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz, der den Familien der Feuerwehrleute für die Bereitschaft dankte, auch einmal auf das aktive Feuerwehr-Familienmitglied im Einsatz- oder Übungsfall zu verzichten. Außerdem hob Buchholz die große Hilfsbereitschaft der Anwohner bei einem Brand in der Ostertorstraße hervor: "Egal aus welchem Geburtsland die Menschen kamen; alle halfen in der schrecklichen Nacht!"

    600.000 Euro gibt die Stadt Jahr für Jahr für den Fortbestand und den technischen Erhalt ihre Wehren aus. Foto: ste

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