STADTHAGEN (ih). Busch und Bukowski, auf den ersten Blick scheinen sie nicht mehr miteinander gemein zu haben, als den Anfangsbuchstaben im Nachnamen. Doch Lutz Görner zeigte am vergangenen Freitag im Wilhelm-Busch-Gymnasium, dass da mehr ist. Die Literaten konnten, typisch Künstler, beide eine problematische Kindheit und Jugend verbuchen. Ihre Schwierigketen mit den Eltern schlugen sich in ausgewachsenen Minderwertigkeitskomplexen nieder. Drückende Armut, Busch verdiente erst mit 27 Jahren sein eigenes Geld, prägte Bukowski ebenso wie Busch. Erst spät hätten beide Künstler ihre Berufung erkannt.
Lutz Görner, Lyrik-Besessener mit satirischem Blick, füllte die Bühne nicht mit Theatralik und Schnickschnack sondern mit Witz, Busch und Bukowski. Er rezitierte sich durch die Biographien, zeigte Probleme auf. Schwierigkeiten mit Frauen, Einzelgänger, Sensibelchen - auf den einen wie den anderen treffen diese Beschreibungen.
Rauchen und trinken, Busch hatte in jungen Jahren mit dem Gewehr dafür gekämpft. Doch er sei immer wieder an die Grenzen gegangen, habe sich zuviel zugemutet. Drei Nikotinvergiftungen seien der handfeste Beweis dafür. Bukowski hatte neben einer starken Raucherlunge auch noch Magengeschwüre. Beide wurden alt, zogen sich von der Welt zurück. Der eine erlangte Weltruhm durch die Bildergeschichten, der andere durch seine Romane. Beide Namen lösen bis heute Begeisterung aus.
Auch im Wilhelm-Busch-Gymnasium hatten sich 70 Literaturfans eingefunden, die sich gemeinsam mit Görner durch die Lebensläufe der beiden Künstler schmunzelten. Und dabei entdeckte, dass da mehr ist, als nur ein gleicher Anfangsbuchstabe im Nachnamen. Foto: ih