SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Wenn Gemeindebrandmeister Jürgen Wilkening die Jahreshauptversammlungen der hiesigen Feuerwehren besucht, bringt er regelmäßig aktuelle Zahlen mit und schildert die Situation des Feuerlöschwesens im Gebiet der Samtgemeinde Rodenberg. 14 Wehren sind hier im Einsatz. Sein Lob: "Alle sind gut ausgerüstet."
Wilkening, der jetzt bei den Brandbekämpfern in Messenkamp zu Gast war und in ähnlichem Umfang auch bei anderen Terminen Bericht erstattet, begründete seine Einschätzung mit dem Hinweis, dass "Verwaltung, Samtgemeinderat und Feuerwehr an einem Strick ziehen".
Als Beispiel nannte er die Entscheidung, auch die kleineren Ortswehren mit Wassertanks bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge auszurüsten. "Das Wasser ist sehr wichtig", weil damit ein schneller Löschangriff möglich sei. Wilkening sprach die Erwartung aus, dass die restlichen Wehren ebenfalls bald mit Autoersatz rechnen dürfen. Das sogenannte "Rodenberger Modell", das inzwischen schon überregional für Aufmerksamkeit sorge, sehe eine Beschaffung vor, "wenn dies technisch notwendig ist" und nicht erst nach den derzeit festgelegten 27 Nutzungsjahren.
Bei den Neufahrzeugen, von denen vier allein in diesem Jahr anrollen sollen, geht die Samtgemeinde in finanzielle Vorleistung, bis die Zuschüsse aus der Feuerschutzsteuer fließen. Der gebündelte Auftrag hat zudem einen Vorteil: Bei der Ausschreibung lassen sich bessere Preise erzielen. Wilkening befürchtete, dass auch ein Ende der Bauarbeiten auf der nahen Autobahn nicht zu weniger Einsätzen bei der Feuerwehr führen werde: "Schwere Unfälle sind weiterhin zu erwarten." Schließlich rollen täglich 100.000 Fahrzeuge über diese wichtige Ost-West-Verkehrsachse. Er zitierte aus Zahlen, die er von der zuständigen Autobahnpolizei erhalten hatte: Allein in 2006 ereigneten sich auf dem Schaumburger Abschnitt der A 2 genau 801 Zusammenstöße. "Das sind alle 36 Meter ein Unfall", hat der Rodenberger Feuerwehrchef ausgerechnet, "gerade mal eine Lkw-Länge".
Und noch eine Zahl gibt er den uniformierten Helfern regelmäßig zum Nachdenken. Landesweit ereignen sich jährlich 2500 Unfälle bei Feuerwehreinsätzen. Drei davon haben sogar einen tödlichen Ausgang: "Unsere Arbeit ist also nicht ungefährlich." Foto: al