1. Aussicht auf Veränderung

    Überarbeiteter Flächennutzungsplan weist auf künftige Entwicklungen hin

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN (nb). "Wir sind auf dem Weg zu einem verständlichem Flächennutzungsplan", sagte der Ausschussvorsitzende der letzten Planungs- und Bauausschusssitzung Gerhard Tüting. Nach 28 Jahren Gültigkeit und 34 Änderungsverfahren war es nötig geworden, eine neue Version des Flächennutzungsplans zu entwickeln, der auf allen Ebenen die Weichen für künftige Entwicklungen in Stadthagen stellt. Fünf Projektgruppen befassten sich deshalb mit der Erarbeitung eines achtteiligen Konzeptes. Ziel der Verwaltung ist es, neben einer verbesserten Übersichtlichkeit durch eine auf das Wesentliche reduzierte Darstellung, vor allem ein aktuelles Bild der Stadtflächen und ihrer derzeitigen und künftigen Funktion zu zeichnen. Der Schwerpunkt wurde auf die Entwicklung neuer Wohngebiete im Kernstadtbereich gesetzt. Bevorzugt sind hierbei Bauflächen in den Gebieten Ostring, Obstanger, Sandkuhle und Sankt Annen westlich der Jahnstraße. Für die südwestliche Kernstadt und den Ostring wurden eigene Rahmenplanungen entwickelt, die die wesentlichsten Änderungen beinhalten. Diese dienen dazu eine verbindliche Baulandplanung vorzubereiten und so eine Entscheidungsgrundlage zu schaffen. In der Kernstadt sind hier die potentielle West-Tangente, die Neuordnung und Erschließung des Freizeit- und Sportbereiches um das "Tropicana", neue Wohnbauflächen und die Auswirkung einer möglichen Verlängerung der Bundesstraße 65 Teil der entscheidenden Faktoren. Für das Gebiet um den Ostring wurden ebenfalls umfassende Planungen angestellt: Die Schaffung preisgünstiger Wohnbaugrundstücke mit Zugang zur Innenstadt, die Verbindung von Bürgerwald und Altstadt, sowie die Reduzierung des Lärms durch den Ostring und das Vorhaben, die Uferzonen am Ziegeleiteich öffentlich zugänglich zu machen, sind dabei wesentlich und mit der Überlegung um die mögliche Verlegung des Ostringes verbunden. Die Vorlage stieß im Ausschuss fraktionsübergreifend auf Kritik. Laut Stimmen aus der CDU/BfS-Gruppe stecke man hier auf lange Sicht den Rahmen für die nächsten größeren Projekte, was gut durchdacht sein müsse. Erich Lockemann von der SPD/FDP-Gruppe forderte eine stärkere Einbeziehung der Bürger: "Die Planung im Foyer des Rathauses auszuhängen genügt nicht, früher sind die Bürger vorher informiert worden. Dieser Plan bedarf seiner Zeit." Weitere Änderungen des Flächennutzungsplanes beinhalten im Bereich "Natur und Landschaft" den Ausbau des Grünachsensystems und der Neudarstellung der Gewässerrandstreifen, die Neufestlegung der westlichen Grünachse im Umfeld des "Tropicana", die Aufhebung von Kleingartenflächen für den Bereich Freizeit/Erholung und die Darstellung allgemeiner Veränderungen. Hinzu kommt die generelle "Verschlankung" in allen Teilpunkten des Konzeptes, die nur noch wesentliche Strukturen darstellt, die für das Gesamtgebiet als Standortfaktor von Bedeutung sind. "Wir stehen noch am Anfang der Prozesse und werden jedes Detail dieser Planung diskutieren", so Tüting, "der Teufel steckt hier wirklich im Detail". Die Vorversion des neuen Flächennutzungsplanes, sowie die zugehörigen Rahmenplanungen für die Gebiete Ostring und südwestliche Kernstadt, wurden auf Wunsch der Auschussmitglieder zur weiteren Beratung in die Fraktionen zurück gegeben, die Beschlussfassung zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an