LANDKREIS. In einem Festgottesdienst in der Dessauer Kirche St. Georg ist der anhaltische Landeskirchenrat unter Leitung von Kirchenpräsident Joachim Liebig in sein Amt eingeführt worden. Kirchenpräsident Liebig wurde in dem Gottesdienst zugleich als zweiter Pfarrer der Kirchengemeinde St. Georg eingeführt.
An der Gestaltung des Festgottesdienstes wirkten unter anderen der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe, Jürgen Johannesdotter, der Magdeburger evangelische Bischof Axel Noack und sein katholischer Amtskollege Dr. Gerhard Feige mit sowie Dr. Alwin Fürle, Präses der anhaltischen Landessynode, mit.
Joachim Liebig (mi.) tritt sein Amt im Kreise vergangener und zukünftiger Weggefährten an.
Unter den mehr als 400 Gästen bei der Einführung waren auch zahlreiche Gemeindemitglieder aus Frille, der ehemaligen Wirkungsstätte von Kirchenpräsident Liebig in der Landeskirche Schaumburg-Lippe, sowie der Präsident des Landeskirchenamtes in Bückeburg, Sebastian H. Geisler.
In einem Grußwort sagte Sachsen-Anhalts Kulturstaatssekretär Winfried Willems (CDU), die Kirchen hätten in Zeiten eigener schmerzhafter Strukturveränderungen sowie der Wirtschafts- und Finanzkrise zunehmende Erwartungen der Gesellschaft zu erfüllen. Gefragt sei ihre Stimme vor allem bei Fragen der Menschenwürde und ethischen Werten, so Willems. Für Staat und Politik sei es wichtig, der Kirche dafür auch öffentlichen Raum zu geben. Bischof Johannesdotter wies auf Herausforderungen hin, vor denen Kirche und Politik gleichermaßen stünden. Dazu gehörten die Fragen der Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung. Der stärkste Beitrag der Kirchen sei dabei, dass ihre Verantwortungsbereitschaft nicht aus sich selbst, sondern aus dem christlichen Glauben heraus komme. Im Blick auf die Wahl Liebigs zum Kirchenpräsidenten seien die Schaumburg-Lipper stolz und dankbar. "Vielleicht birgt die Kleinheit die Chance, bestimmte Dinge in größerer Geschwindigkeit umzusetzen", so Johannesdotter über die beiden Landeskirchen in Anhalt und Schaumburg-Lippe, die die kleinsten innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland sind, "die großen Landeskirchen werden uns dabei helfen, dies nicht zu vergessen". Foto:privat