1. Der Renaissance-Verein startet die Innen-Sanierung des Mausoleums

    Vorsitzender Udo Jobst bei Hauptversammlung im Amt bestätigt / Arbeiten gestalten sich schwieriger als bisher angenommen

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    STADTHAGEN (bb). Das bedeutendste Projekt, dass sich der Verein Renaissance Stadthagen für das Jahr 2009 auf die Fahnen geschrieben hat, ist die Innensanierung des Mausoleums an der St. Martini-Kirche. Die Vorbereitungen dazu sind bereits angelaufen, berichtete der Vorsitzende Udo Jobst während der Hauptversammlung des Vereins im Marie-Anna-Stift.

    "Die Arbeiten innerhalb des Mausoleums werden deutlich schwieriger als die bisherigen Abschnitte an der Fassade des Gebäudes", berichtete Udo Jobst während einer Führung vor dem Beginn der eigentlichen Hauptversammlung. Schließlich sei bei der Restaurierung im Innenraum des Gebäudes der Charakter des Gesamtkunstwerkes aus Plastik, Architektur und Malerei zu bewahren. Gleichzeitig sind die Arbeiten auch rein technisch anspruchsvoll. Wie lassen sich etwa im Laufe der Zeit entstandene Verfärbungen des Materials schonend rückgängig machen? Mit Erstellung einer sogenannten "Musterachse" werden die geeigneten Methoden erprobt. Außerdem muss die Stabilität der tragenden Eisenstangen innerhalb des Sarkophags ermittelt werden. Möglicherweise ist eine Behandlung der Oberfläche der schwarz verfärbten Bronzeskulpturen der Auferstehungsszene von Adrian de Vries doch sinnvoll. Ursprünglich hatten Experten empfohlen, die Plastiken im gegenwärtigen Zustand zu belassen. Ein anderer Spezialist ermittelte kürzlich, dass im 19. Jahrhundert wahrscheinlich eine Patina aufgebracht worden sei, die sich möglicherweise entfernen lasse. Insgesamt seien für die Finanzierung des Bauabschnittes im Jahr 2009 575 000 Euro vorgesehen. Bund, Land und verschiedene Stiftungen hätten die Bereitstellung von bedeutenden Mitteln bereits in Aussicht gestellt. In zwei Jahren soll die Gesamtsanierung des Mausoleums abgeschlossen sein.

    Jobst erläuterte in seinem Rückblick auf das Geschäftsjahr 2008, dass die Erlebniswelt Renaissance nach ihren wirtschaftlichen Problemen jetzt als Renaissance Service GmbH in stark verändertem Zuschnitt weiterbestehe. Mit ihr werde der Renaissance Verein Stadthagen bald die entsprechenden Verträge abschließen, um am Standort Stadthagen in Zukunft weitgehend selbständig zu agieren. Der Vorsitzende dankte dem Rat der Stadt für den Entschluss, sich hinter den Verein und das Projekt Weserrenaissance zu stellen. Der Rat hatte einstimmig beschlossen, den Verein jährlich mit einem Zuschuss von 47 000 Euro zu unterstützen. Selbstverständlich werde der Verein weiter in verschiedenen Gremien der Stadt mitarbeiten, sich besonders an der Entwicklung des Tourismus-Konzeptes beteiligen, so Jobst.

    Es zeichne sich ab, dass sich die Gästezahlen erhöhen. Unter www.renaissance-stadthagen.de verfüge der Verein mittlerweile über einen sehr gelungenen Internet-Auftritt, gestaltet vom Mitglied Theodor Vollmer. Mit dem Adrian-de-Vries-Symposium sei es gelungen, Stadthagen und seine historischen Bauwerke in Fachkreisen internationale Aufmerksamkeit zu verschaffen.

    Bei den Wahlen wurde der Vorstand nahezu in der alten Besetzung bestätigt. Udo Jobst wird weiterhin den Posten des Vorsitzenden, Klaus Pönnighaus den des stellvertretenden Vorsitzenden, Hilmar Seidel den des Schatzmeisters ausüben, Bettina Bürger von der Stadtverwaltung für die Geschäftsführung verantwortlich sein.

    Grit Marwitz, seit sechs Jahren Beisitzerin, verzichtete auf eine erneute Kandidatur. Für sie wurde Sabine Blindow neu in den Vorstand gewählt.

    Die übrigen vier Beisitzer Jochen Fellmann, Hans-Heinrich Hahne von der Sparkasse Schaumburg, Juliane Djouimai von der Volksbank Hameln-Stadthagen und Edith Seddig wurden in ihren Ämtern bestätigt.

    Foto: bb

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