1. Weniger Unfälle und mehr Brände

    Lauenauer Feuerwehr zieht Bilanz / 59 Einsätze in 2008 / Siegfried Garbe ist 60 Jahre dabei

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LAUENAU (al). Mit 59 Einsätzen hatten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Lauenau im abgelaufenen Jahr deutlich weniger zu tun als in den beiden vorangegangenen Zeiträumen mit 73 beziehungsweise 69 registrierten Alarmen. Dafür sind sie mehr gefordert worden: Sechs Tote haben sie aus den Trümmern ihrer Fahrzeuge befreit; jedoch auch sieben Menschenleben gerettet. Zudem verlangten mehr Brände als in früheren Jahren das umsichtige Können der Helfer. Die Zahl der Einsätze summierte sich auf 1431 Stunden. 36 Anlässe wurden in Lauenau selbst registriert; 19 Unglücksfälle ereigneten sich auf Autobahn oder Bundesstraßen.

    Ein Kapitel für sich sind die Brandmeldeanlagen. An 14 Tagen signalisierten die im Gewerbepark und im Senioren- und Pflegezentrum "Nora" installierten empfindlichen Sensoren eine drohende Gefahr. Meist war es ein technischer Defekt. Doch einmal bahnte sich tatsächlich ein größerer Brand an, als aus dem Fernseher eines "Nora"-Bewohners Flammen schlugen.

    In unguter Erinnerung ist die Fahrt nach einer Alarmierung zur Festhalle "Sägewerk" geblieben, wo eine Nebelmaschine in Betrieb gesetzt worden war. "Auf die vermeintlich guten Ratschläge der Konzertgäste können wir verzichten", ärgert sich Ortsbrandmeister Klaus-Werner Volker. Er forderte bessere Absprachen – und die Verpflichtung der Veranstalter zu den Kosten einer Brandsicherheitswache.

    Verwundert zeigte sich Volker über die deutlich gestiegene Zahl von Bränden. Zwar blieb es meist bei kleinen Ereignissen; doch gab es vor allem mehr Feuer in Gebäuden. In schlimmer Erinnerung seien jedoch die Unfälle mit Todesfolge gelieben: die Horrorszenen auf der Autobahn vor knapp einem Jahr oder auch der Frontalzusammenstoß eines Pkw mit einem Gefahrguttransporter im Oktober bei Messenkamp. Dagegen nahm ein Chlorgasalarm im örtlichen Mineralbad einen glimpflichen Ausgang: Nicht die Anlage war kaputt, sondern das Meldegerät. Ein Nachspiel hatte der Einsatz dennoch: Die anschließend zur Überprüfung zu Schaumburgs Feuerwehrzentrale gebrachten Vollschutzanzüge kamen erst nach sechs Wochen und deutlichen Mahnungen zurück.

    Volker berichtete von der ständigen Ausbildung der Helfer. Sieben Mitglieder besuchten Lehrgänge. Und neben regelmäßigen Übungen in der Region konnte einmal in Hannover die Personenbefreiung aus einem Lkw trainiert werden.

    Eine Fleißarbeit erfolgte im Herbst mit der Kontrolle der 165 örtlichen Hydranten sowie aller Zisternen, Brunnen und weiterer Wasserentnahmestellen. 27 Aktive sind unter schwerem Atemschutz einsatzbereit und haben allein in 2008 39 Einsätze absolviert. Acht Mitglieder sind neben dem Dienst in Lauenau selbst noch auf Samtgemeinde- oder Kreisebene tätig. Gleich mehrere Gäste befassten sich mit den Unfallgeschehen auf Fernstraßen und der Ausstattung der davon betroffenen Feuerwehren. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy forderte eine gesetzliche Regelung und erwartet eine "Lösung noch in diesem Jahr". Vor Monaten hatte er einen Gesprächstermin einer Schaumburger Abordnung beim Bundesverkehrsminister arrangiert. Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote begrüßte die bereits eingeleiteten Verkehrsbeschränkungen auf der Autobahn: "Aber es muss noch mehr passieren im verkehrstechnischen und finanziellen Bereich." Während Grote die Festhalle "Sägewerk" als "sehr geeignet" für die nächste kreisweite Verbandsversammlung ansah, stand für den stellvertretenden Gemeindebrandmeister Jens Löffler bereits fest: "Hier findet am 5. September der zweite Samtgemeinde-Feuerwehrtag statt." Zum Feuerwehrmann wurden die ehemaligen Jugendgruppenmitglieder Klaus-Markus Günther, Tim Hennies, Dennis Hungerland, Timo Kluczny, Phillip Kühl, Patrick Ostermeyer und Alexander Volker ernannt. Michael Zimmermann, Sebastian Vennekamp (Oberfeuerwehrmann), Silke Weibels (Hauptfeuerwehrfrau) und Sven Janisch (Oberlöschmeister) freuten sich über ihre Beförderungen. Die Liste der eifrigsten Kameraden führt Thorsten Lück vor Jens Herrmann und Sebastian Vennekamp an. Ein Dank ging an Gerätewart Bernd Garbe für dessen zahlreiche technischen Arbeiten an den Fahrzeugen. Mit Ehrenabzeichen für 30 Jahre aktiven Dienst wurden Andreas Look und Wilhelm Fischer bedacht.

    Neben den zweimal 25 Jahre währenden aktiven Dienst von Andreas Falius und Sven Janisch summierten sich gleich 200 Jahre ehrenamtlicher Einsatz durch Siegfried Garbe (60 Jahre), August Brandt, Walter Ostermeyer (jeweils 50) und Gerd Gründel. Wäre der wegen einer Krankheit entschuldigte Helmut Garbe ebenfalls ausgezeichnet worden, hätte sich der Veteranenkreis sogar auf 260 Jahre erhöht.

    Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an