STADTHAGEN (bb). Martin Wrede, Leiter der Geschäftsstelle Stadthagen der Industrie und Handelskammer Hannover, erklärte, dass die Wirtschaft in Deutschland und Schaumburg sicherlich schweren Zeiten entgegengehe. "Allerdings ist das wirtschaftliche Immunsystem heute deutlich stärker, als in der Krise von 2002", hielt er fest. Der Mittelstand sei hervorragend aufgestellt, die Betriebe hätten sich verschlankt und der Arbeitsmarkt sei sehr viel flexibler. Hier sehe er ausreichend Potential zur Überwindung der Krise. Müsste er die gegenwärtige Stimmungslage in den heimischen Industriebetrieben bewerten würde er die Note 3- mit der Tendenz zur 4+ vergeben. Im Dezember hätten sich die ersten Auswirkungen der Krise bemerkbar gemacht. Die Umsätze seien noch weitgehend stabil. Es mache sich in vielen Bereichen jedoch bereits ein Auftragsrückgang bemerkbar. Besonders die exportorientierten und die mit der Automobilindustrie verflochtenen Branchen seien betroffen.
Im Bereich der Ausbildung habe man 2008 ganz hervorragende Zahlen erreicht und es zeichne sich ab, dass die Betriebe trotz der Konjunkturflaute weiterhin eine hohe Anzahl von Lehrstellen anbieten würden. Das Konjunkturpaket bewertete Wrede sehr kritisch. Mit den Maßnahmen könnten die massiven Rückgänge im Exportgeschäft kaum ausgeglichen werden, vieles würde kaum Wirkung entfalten. Für den zu erwartenden geringen Effekt, sei eine so massive Neuverschuldung des Staates zur Finanzierung des Paketes kaum zu rechtfertigen. Foto: bb
Martin Wrede, Leiter der Geschäftstelle Stadthagen der IHK-Hannover.