1. "Familienfreundlichkeit ist ein Wettbewerbsvorteil"

    Netzwerkkonferenz der Lokalen Bündnisse für Familien in Hannover / Bündnis-Organisation wirkungsvoll weiterentwickeln

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    LANDKREIS (bb). Wie lässt sich Familienfreundlichkeit vor Ort, in der eigenen Kommune organisieren? Über diese Frage haben sich Repräsentanten von 84 Lokalen Bündnissen für Familie, darunter auch Vertreter aus Schaumburg, bei der länderübergreifenden Netzwerkkonferenz im Maritim Hotel in Hannover ausgetauscht.

    Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen unterstreicht die Bedeutung der Arbeit der Lokalen Bündnisse für Familie.

    Kerstin Blome-Soontiens (v. li.) als Vertreterin des Lokalen Bündnisses für Familie in Stadthagen sowie Antje Baumgarten und Iris Meyer von der Koordinierungsstelle des Landkreises holen sich auf der Netzwerkkonferenz in Hannover Anregungen, um die Bündnisse in Schaumburg weiterzuentwickeln.

    Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen erhält von Kindern aus verschiedenen Bündnisstandorten Bilder, auf denen diese ihre Wünsche für die gemeinsame Zeit mit ihren Eltern zu Papier gebracht haben.

    Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen erklärte in ihrer Einführungsrede, dass das Thema Familienfreundlichkeit in Zeiten der Wirtschaftskrise nicht in den Hintergrund gedrängt werde dürfe. "Gerade jetzt ist es wichtig, dieses Thema zu diskutieren", erklärte sie. Gelinge es in der Krise, die richtigen Akzente in der Familienpolitik zu setzen, so werde man gestärkt daraus hervorgehen. Rund 330 Akteure aus 84 Lokalen Bündnissen für Familie aus Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und dem nördlichen Nordrhein-Westfalen nahmen an der Veranstaltung im Maritim-Hotel teil. Ursula von der Leyen hob hervor, dass sich die Lokalen Bündnisse für Familie seit Gründung der Initiative im Jahr 2004 längst zu einem Erfolgsmodell entwickelt hätten. In der gesamten Republik gebe es mittlerweile mehr als 530 Bündnisse. Sie würden vor Ort die Bedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, mehr Zeit für Familie schaffen.

    Im Wettbewerb der Unternehmen und Standorte um qualifizierte Fachkräfte komme der Familienfreundlichkeit heute eine große Bedeutung zu, hielt von der Leyen fest. Die Ausbildung der Kinder spiele in Zeiten des demographischen Wandels eine immer größere Rolle. Außerdem sei es ein wichtiger Beitrag zur Prävention gegen Kinderarmut, wenn beide Elternteile, Vater und Mutter, Geld verdienen würden.

    Cord Wöhlke, Regionalbotschafter des Unternehmensprogramms "Erfolgsfaktor Familie" und Leiter einer bedeutenden Drogerie-Markt-Kette unterstrich die Ausführungen der Ministerin. Er berichtete, dass in seinem Unternehmen eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit umgesetzt würden. Flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit zur Heimarbeit, Unterstützung in der Lebenslaufsplanung und vieles andere mehr würden es den zumeist weiblichen Mitarbeitern erlauben, Beruf und Familie besser zu vereinbaren. Dies würden die Angestellten durch besonderes Engagement und Loyalität zurückzahlen. "Nur durch gute Familienpolitik sichern wir uns einen Wettbewerbsvorteil", hielt Wöhlke fest. Die Mitarbeiterzufriedenheit begeistere die Kunden, seit zehn Jahren lande die Drogeriekette bei Umfragen unter den Käufern regelmäßig an der Spitze. Nach den Einführungsreden hatten die 330 Angehörigen der Lokalen Bündnisse für Familie die Möglichkeit, in verschiedenen Arbeitskursen ihre Erfahrungen auszutauschen und Anregungen für ihre weitere Tätigkeit mit nach Hause zu nehmen. So konnten sie sich etwa darüber informieren, wie man die Bündnis-Organisation wirkungsvoll weiterentwickeln, Unternehmen für Familienfreundlichkeit begeistern oder die Außendarstellung erfolgreich gestalten kann. Aus Schaumburg nahmen Kerstin Blome-Soontiens als Vertreterin des Bündnisses in Stadthagen, Iris Meyer, Leiterin der Koordinierungsstelle für die Bündnisse im Schaumburg beim Jugendamt des Landkreises und Antje Baumgarten, ebenfalls von der Koordinierungsstelle und Leiterin der Kinderbetreuungsagentur des Landkreises teil. Antje Baumgarten erklärte, sich im Workshop über die Notfallbetreuungsangebote informieren zu wollen. Iris Meyer plante sich in der Ideenwerkstatt Anregungen für den Aktionstag der Lokalen Bündnisse im Jahr 2009 zu holen. Kerstin Blome-Soontiens erklärte ihr Hoffnung, dass es im Bündnis in Stadthagen in Zukunft gelinge, noch mehr Unternehmen in die Arbeit einzubinden. Foto: bb

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