LÜDERSFELD. Der Applaus war kräftig und ausdauernd. Mit lang anhaltendem Beifall verabschiedete die Mitgliederversammlung des Schützenvereins Lüdersfeld ihren Jugendwart Ulli Hermann, der auf eine erneute Kandidatur verzichtete.
Mehr als ein Vierteljahrhundert hatte der engagierte Schütze für die Jugendarbeit des Vereins verantwortlich gezeichnet - eine Arbeit, die wegweisend und erfolgsgekrönt war. Mehr als 150 Kinder und Jugendliche hat er nach eigenen Angaben in diesen Jahren betreut und trainiert. Aber auf seine im Schützenhaus formulierte Frage "Was ist davon übrig geblieben?" gab er sich selbst die Antwort: "Nur zwei aktive Sportschützen." Es klang wehmütig und ein wenig resignativ. Der Vereinsvorsitzende Hans-Wilhelm Hitzemann dankte Hermann für das Engagement und überreichte Präsente, darunter ein Bild aus vergangenen Zeiten, auf denen Hermann im Kreise einiger seiner Zöglinge zu sehen ist. Hitzemann kündigte ein Ulli-Hermann-Ehemaligentreffen an, zu dem etliche der früheren Jungschützen anreisen werden.
Bei den Wahlen zum Vorstand fand sich niemand, der die Nachfolge des Jugendwartes antreten wollte - zu groß scheinen die Schuhe des bisherigen Amtsinhabers zu sein. Hitzemann kündigte an, der Vorstand wolle sich der Sache in Ruhe zuwenden und einen Nachfolger suchen. Mehr Glück hatte der Schützenchef da bei der Nachfolge des bisherigen Schatzmeisters Helmut Hermann, der nach mehr als 15 Jahren nicht erneut für das Amt kandidierte. Hitzemann lobte die stets exakte Kassenführung seines Vorstandskollegen, der sich nicht nur auf das Kassenwesen verstand, sondern als "Mann für alle Fälle" oft genug auch seine handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellte. Seinen Dank an Hermann verband der Vorsitzende mit dem Überreichen eines Präsents. Zu seiner Nachfolgerin wählten die Grünröcke Sieglind Schirmer. Sie war wenige Tage zuvor Mitglied des Vereins geworden.
Ansonsten hieß es durchweg Wiederwahl - immer einstimmig. Eindrucksvoll bestätigten die 32 anwesenden Mitglieder den Vorsitzenden Hans-Wilhelm Hitzemann sowie seine Stellvertreterin Bärbel Hänsch in ihren Ämtern, ebenso Schießsportleiter Thomas Hermann, den stellvertretenden Schießsportleiter Jens Hirschhausen sowie Schriftführerin Gertrud Wilkening und die stellvertretende Jugendleiterin Simone Hirschhausen. Auch die Damenschießsportleiterin Elke Bergmeier wurde in Abwesenheit, aber mit ihrem Einverständnis, einstimmig wiedergewählt.
In seinem Rechenschaftsbericht verkündete Hans-Wilhelm Hitzemann, dass der Verein seit 1. Juli des vergangenen Jahres seine "Eigenständigkeit", so der Vorsitzende, erlangt habe. Hitzemann begründete dies mit der Lösung eines Vertrages, der den Verein bis dahin wirtschaftlich beim Einkauf an die in unmittelbarer Nachbarschaft liegende frühere Vereinsgaststätte gebunden hatte. Dieser Vertrag wurde unterschrieben in einer Zeit, als die Schützen noch, wie es damals hieß, "auf Thürnau schossen". Jetzt zahlt der Verein eine Pacht für die Nutzung des Geländes, auf dem sich das Schützenhaus befindet. Gegenwärtig bemüht sich der Vorsitzende um die Erteilung einer Konzession. Damit ist nach seinen Worten in naher Zukunft zu rechnen. In seinem Bericht erinnerte Hitzemann an die Aktivitäten des abgelaufenen Jahres, mit deren Verlauf er sich zufrieden zeigte. Im neuen Jahr wird es neben einem neu eingerichteten Neujahrsschießen auch Bewährtes geben wie das Ostereierschießen, das Schießen um den Heiner-Witte-Pokal oder das Doppelkopfturnier. Am 14. Februar feiern die Grünröcke und ihre Gäste das Wintervergnügen. Das Schützenfest mit dem Königsschießen ist für das zweite Wochenende im Juni geplant.
Der noch amtierende Schatzmeister Helmut Hermann präsentierte in seinem Bericht eine gut gefüllte Kasse und Schießsportleiter Thomas Hermann leuchtete noch einmal die Höhen und Tiefen des sportlichen Geschehens aus. Zahlreiche Aktivitäten für das neue Jahr kündigte Damenleiterin Elke Bergmeier an.
Siegfried Rensmann vom Kreisschützenverband Schaumburg zeichnete Simone Hirschhausen für ihre 25-jährige Mitgliedschaft im Verein mit der Ehrennadel des Deutschen Schützenbundes aus. Die Ehrennadel des Niedersächsischen Schützenverbandes wurde Gisela Fahlbusch, Katja Hitzemann, Jan Bergmeier und Helmut Hermann angeheftet. Der Grund: Sie alle traten dem Verein vor 15 Jahren bei. Foto: privat