STADTHAGEN (bb). Ortsbrandmeister Rainer Pflugradt hat in der Hauptversammlung der Ortsfeuerwehr Stadthagen einen Rückblick auf ein beschäftigungsreiches Jahr 2008 geworfen. Zwar blieb die Einsatzzahl hinter dem "Rekordjahr" 2007 zurück, die Belastung blieb jedoch mit 185 Einsätzen beträchtlich. "Eine ganze Menge Arbeit für eine freiwillige Wehr", fasste Pflugradt bei der Sitzung in der Festhalle zusammen.
Rolf Bruns (v. li.), Ralf Hille, Frank Marx, Heinrich Ahnefeld, Wolfgang Hille und Hans-Joachim Schilder nehmen die Urkunden für ihre 40-jährige Dienstzeit im Feuerlöschwesen entgegen.
Wilhelm Bruns (v. li.), Horst Bredemeier und Walter Weiglein werden während der Hauptversammlung für ihre 60-jährige Mitgliedschaft in der Stadthäger Wehr geehrt.
Pflugradt erläuterte, dass der leichte Rückgang in den Einsatzzahlen gegenüber dem Vorjahr auf das Ausbleiben von Unwettern wie in 2007 zurückzuführen sei, die damals zu Großschadenslagen führten. Rückten die Stadthäger Feuerwehrleute 2007 223 Mal aus, eilten sie in den vergangenen zwölf Monaten 185 Mal zur Unterstützung ihrer Mitbürger aus.
Auch damit hatten die Feuerwehrkameraden jedoch viel zu tun. So bekämpften die Frauen und Männer der aktiven Abteilung 6 Großbrände, 4 Mittelbrände, 26 Kleinbrände und 16 Entstehungsbrände, hinzu kamen 71 technische Hilfeleistungen und 11 Brandsicherheitswachen. Auch in diesem Jahr umfassten die Alarmierungen wieder ein sehr breites Spektrum. So unterstützten die Wehr die Kameraden aus Bückeburg als in der Innenstadt der Nachtbarkommune mehrere Gebäude in Flammen standen, rückten aber auch zur Tierrettung aus. Besonders belastend für die Aktiven waren die Einsätze mit Todesopfern, etwa als eine bettlägerige Dame in ihrem Zimmer verbrannte, bevor ihr die Rettungskräfte zu Hilfe eilen konnten. Auf dem Bahnhofsgelände musste nach einem Suizid das Gleis auf einer Länge von 100 Metern gereinigt werden.
Insgesamt leisteten die Feuerwehrleute 4400 Einsatzstunden, übertrafen damit das Vorjahr (4000). Rainer Pflugradt wies darauf hin, dass die Zahl der Einsatzstunden im langfristigen Trend stetig steige. Um so wichtiger sei die professionelle Ausbildung der Kameraden. Nach wie vor sei die Anzahl der Fehlalarme (51) sehr hoch.
Die Mitgliederzahl sank im Verlauf der letzten zwölf Monate von 201 auf 194, die Mannschaftsstärke der Aktiven verringerte sich von 104 auf 102.
Pflugradt berichtete, dass die Wehr mit einem hohen Anteil an Eigenleistung die Rolltore im rückwärtigen Bereich des Feuerwehrgerätehauses ersetzt habe. Der Hof befinde sich jedoch in einem desolaten Zustand, für seine Sanierung bot er die Mithilfe Feuerwehr an. "Die Drehleiter wird langsam zu unserem Sorgenkind", fuhr er fort. Die Reparaturen würden sich häufen, nach 23 Jahren sei es Zeit für eine Neubeschaffung, wandte er sich an Rat und Verwaltung.
Bürgermeister Bernd Hellmann und der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy bedankten sich bei den Feuerwehrleuten für die geleistete Arbeit. Hellmann wies daraufhin, dass die Stadt in den vergangenen Jahren erhebliche Mittel in die Sanierung und den Umbau von Gebäuden, sowie in die Beschaffung von neuen Geräten und Fahrzeugen investiert habe.
In absehbarer Zeit würde auch die Diskussion über eine Lösung für die Drehleiter auf den Tisch kommen.
Ehrungen: Niedersächsisches Ehrenzeichen für langjährige Dienste im Feuerlöschwesen für Waldemar Skowranek (25 Jahre), und Michail Efstratiadis (25 Jahre) sowie für Heinrich Ahnefeld, Rolf Bruns, Wolfgang Hille, Ralf Hille, Andreas Knobloch, Hans-Joachim Schilder und Frank Marx (alle 40 Jahre). Auszeichnung für langjährige Mitgliedschaft für Hans-Werner Hille, Karl-Heinz Klement und Dieter Heumann (alle 40 Jahre) sowie für Walter Weiglein, Horst Bredemeier und Wilhelm Bruns (alle 60 Jahre).Foto: bb