STEINHUDE (ih). Voll, voller, Steinhude ... am vergangenen Wochenende nutzten mehrere Tausend Besucher das frostige Winterwetter, um auf dem Steinhuder Meer spazieren zu gehen. Bereits am Sonnabend waren die Parkplätze in und um Steinhude gegen Mittag voll. Am Nachmittag ging zeitweise nichts mehr. Stoßstange an Stoßstande schoben sich die Winterfans in Richtung Eisvergnügen. Viele verließen die Straßen und gingen über das Wasser beispielsweise von Hagenburg zur Bummelmeile, genossen Fischbrötchen, Poffertjes und Glühwein, und machten sich auf den Heimweg. Am Sonntag sprengten das gute Wetter und das umfangreiche Programm vor Ort alle Vorstellungen der Veranstalter. Genau zählen konnte die Massen wohl niemand mehr. Doch die Schätzungen der Polizei liegen bei 60000 Besuchern. Eine unglaubliche Dimension für den sonst so beschaulichen Ort.
Zu Fuß zum Wilhelmstein: Unzählige Gäste des Eisfestes nutzen die seltene Gelegenheit, zur Festung zu wandern.
Ob im Kinderwagen, auf dem Schlitten oder mit dem Rollator - die Menschen bewegten sich vorsichtig über die dicke Eisschicht.
Die Vierbeiner verließen sich auf ihre Pfoten, schienen aber nicht weniger Spaß auf dem Steinhuder Meer zu haben. Da spannte ein Vater den Familienhund vor den Schlitten, setzte den Nachwuchs hinten drauf und ließ ziehen. Ganz wie bei den Menschen gefiel es nicht nur den großen Hunden auf dem Meer sondern auch den kleinen. Benni, ein zehn Jahre alter Havanese, begleitete Herrchen und Frauchen aus Seelze an und auf das Steinhuder Meer. Obwohl diese Rasse aus den wärmeren Gebieten des Globus kommt, tollte der Kleine munter über das Eis. Frauchen hatte einige Tage zuvor den Frisörtermin abgesagt, sodass die längere Haarpracht einen wärmenden Mantel hergab.Warm wurde auch der zweibeinige Nachwuchs eingepackt. Ob im Kinderwagen oder auf dem Schlitten, Lammfelle und Decken machten es kuschelig.
Von innen hatten Kakao und Co eine wärmende Wirkung. Die Glühweinbuden waren stark frequentiert. Kurzfristig passten einige Betreiber die Preise dem Besucheransturm an. Innerhalb weniger Minuten kletterte da der Preis schon mal um 25 Prozent in die Höhe. Doch insgesamt war das Preis-Leistungs-Verhältnis diesem ungewöhnlichen und seltenen Vergnügen angemessen. Die frostige Kälte der letzten Wochen hat aber zunächst ein Ende und die Temperaturen werden etwas milder. Damit ist das gefahrlose Eisvergnügen vorbei. Und in Steinhude heißt es dann wieder ruhig, ruhiger, Winter. Foto: ih